Polizei büsst mehr als 1500 Coronaverstösse – Umfrage zeigt Unterschiede zwischen Kantonen.
Eine Umfrage zeigt grosse Unterschiede zwischen den Kantonen. Die Polizisten loben die Bevölkerung. Ein Tatbestand kommt erstaunlich wenig vor.
. Dort ist die Polizei mit Einheimischen und Touristen zufrieden: «Der disziplinierten Bevölkerung sowie den Gästen im Kanton Graubünden kann die Kantonspolizei ein gutes Zeugnis ausstellen», schreibt ein Sprecher. Kein Wunder: Seit dem 1. Februar wurden erst fünf Ordnungsbussen verteilt.
Nicht ganz so euphorisch fallen die Stellungnahmen aus Kantonen mit urbanen Ballungsgebieten aus. «Eine gewisse Ermüdung ist spürbar», sagt die Medienchefin der Stadtpolizei Zürich Judith Hödl. Man merke, dass vor allem die Jugendlichen den Drang nach draussen hätten und so komme es zum Teil auch zu Versammlungen mit mehr als fünf Personen.
Aus dem KantonBernheisst es, vereinzelt reagierten die Menschen «nicht mehr ganz so verständnisvoll» auf ermahnende Polizistinnen und Polizisten. «Das war letztes Jahr noch anders», sagt Sprecherin Isabelle Wüthrich. Auch in der Stadt St. Gallen ist «eine gewisse Coronamüdigkeit erkennbar». Mit der grossen Mehrheit der Bevölkerung ist man aber überall zufrieden. headtopics.com
Wichtig ist den Ordnungshütern, dass sie bei Verstössen nicht sofort eine Busse ausstellen. Zuerst werde der Dialog gesucht. Auffallend oft ergeht eine Busse wegen der «Teilnahme an einer unzulässigen Veranstaltung», was mit 100 Franken zu Buche schlägt. Die Organisatoren einer solchen Veranstaltung müssen 200 Franken bezahlen.
Kaum Bussen für Verstösse gegen die MaskenpflichtBemerkenswert ist, dass es kaum Bussen absetzt für Verstösse gegen Maskenpflicht in Gebäuden an Bahnhöfen oder im Zug. In Basel-Stadt musste nur ein einziger Maskenverweigerer den Betrag von 100 Franken bezahlen. Im Kanton Fribourg fielen 6 von 58 Ordnungsbussen auf fehlende Masken. Der Kanton
Thurgauhat im Vergleich zu anderen Kantonen relativ oft gebüsst. Von den 147 Ordnungsbussen betraf aber keine einzige eine Person, die sich nicht an die Maskenpflicht hielt. In St. Gallen waren es 9 von 67. In Graubünden hingegen entfielen alle fünf Bussen auf Maskensünder.
In diesen Zahlen nicht berücksichtig sind Corona-Verstösse, welche nicht per Ordnungsbusse abgegolten werden können. Wer zum Beispiel gegen angeordnete Isolations- und Quarantänemassnahmen verstösst, dem droht gemäss Epidemiengesetz eine Busse von bis zu 10 000 Franken. Ab Montag sind draussen wieder Treffen von bis zu 15 Personen erlaubt. headtopics.com