Konferenz in Lwiw: Die Schaltzentrale des Widerstands

  • 📰 Wochenzeitung
  • ⏱ Reading Time:
  • 118 sec. here
  • 3 min. at publisher
  • 📊 Quality Score:
  • News: 50%
  • Publisher: 63%

Switzerland Schlagzeilen Nachrichten

Switzerland Neuesten Nachrichten,Switzerland Schlagzeilen

In Lwiw traf letzte Woche eine internationale Delegation auf Gewerkschafter & Aktivistinnen. Anna_Jik hat sie begleitet. Welche Fragen die Arbeiter:innen am meisten beschäftigen – und warum die Anarchist:innen auf Teile der westlichen Linken wütend sind:

Ab 20 Uhr gilt ein Verkaufsverbot für Alkohol, ab 23 Uhr die Ausgangssperre. Sonst gibt es trotz des Luftalarms einen realtiv normalen Alltag in Lwiw.Es ist eine bunte Truppe, die an diesem sonnigen Mittwochnachmittag Anfang Mai vor dem Iwan-Franko-Denkmal im Herzen von Lwiw kämpferisch die Fäuste in die Luft reckt.

Einige von ihnen sind aber auch gekommen, um für ein paar Tage durchzuatmen. Denn wie Hunderttausende andere Ukrainer:innen sind auch viele Linke und Anarchist:innen nach Lwiw geflüchtet, was die Stadt zu einer Art Schaltzentrale des Widerstands macht. «Viele fingen noch am Bahnhof an, sich zu engagieren», erzählt Ksenia, die Teil eines queeren Genossenschaftsprojekts ist.

Die rund vierzig Konferenzteilnehmer:innen sitzen in einem pompösen Saal samt funkelndem Kronleuchter im achten Stock eines schmucklosen Tagungshotels ausserhalb des Zentrums. Der trotzkistische ehemalige französische Präsidentschaftskandidat Olivier Besancenot, der die Delegation filmisch begleitet, schleicht mit seiner Kamera umher. Worum es Sozialnyi Ruch geht, erklärt ihr Vorsitzender Witali Dudin in seinem adretten rot-weiss karierten Hemd gleich zu Beginn.

Sozialnyi Ruch fordert die Aufhebung des Gesetzes 2136; Dudin kritisiert aber auch die kürzlich verabschiedete Reform, die Steuern für Unternehmen gesenkt und so die Gewinne zu den Reichen transferiert habe. «Wir sind gegen diese neoliberalen Reformen und dass der Krieg als Vorwand benutzt wird, um unsere Rechte zu schwächen.» Auch Geschichtsstudent Wladislaw Starodubtsew beurteilt die Politik der Regierung zwiespältig.

Besonders alarmierend ist derweil der Bericht von Pawlo Oleschtschuk, der die Gewerkschaft Atomprofspilka der Arbeiter:innen im Nuklearbereich vertritt. Oleschtschuk hat selbst siebzehn Jahre lang in Saporischschja gearbeitet, Europas grösstem Atomkraftwerk, das zurzeit unter russischer Kontrolle steht. Dort sei die Situation besonders prekär: Die Besetzer verstünden nicht, wo sie sich befänden, könnten mit den Geräten nicht umgehen.

Wichtig ist Mowtschan aber auch ein anderer Punkt: «Wenn du wirklich ein Linker bist, höre den Menschen vor Ort zu und versuche zu verstehen, dass die Ukraine ihre eigene Subjektivität besitzt.» Das ist auch jenen ein Anliegen, die in diesen Tagen nach Lwiw gereist sind. Nationalrätin Stéfanie Prezioso formuliert es so: «In Teilen der westlichen Linken wird Osteuropa völlig ausgeblendet, was für Internationalistinnen wie mich sehr seltsam wirkt.

 

Vielen Dank für Ihren Kommentar.Ihr Kommentar wird nach Prüfung veröffentlicht.

Anna_Jik Die westliche Linke hat die Osteuropäische Linke jahrzehntelang ignoriert, verachtet und verspottet. Jetzt behaupten sie kurz in der Rhetorik, dass würde sich ändern, aber in der Realität wird das nicht passieren. WOZ = Tankies. Für immer und ewig.

Wir haben diese Nachrichten zusammengefasst, damit Sie sie schnell lesen können. Wenn Sie sich für die Nachrichten interessieren, können Sie den vollständigen Text hier lesen. Weiterlesen:

 /  🏆 21. in CH

Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen

Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.

Pekings politischer Plan - Chinesische Firmen drängen an die Schweizer BörseDer Drang zur SchweizerBörse – Chinesische Firmen, die im Ausland an die Börse gehen, kannte man bisher nur von NewYork. Nun entdecken die Milliardenkonzerne auch die Schweiz. Like ever: Gerne schaue ich bei den Chinesen wer nach 3 J noch da ist. Ein Bruchteil der Wirtschaft dort ist überhaupt an der Börse, cheers!
Herkunft: srfnews - 🏆 52. / 50 Weiterlesen »

WTA-1000-Turnier in Rom - Teichmann überspringt die erste Hürde ohne ProblemeNach Belinda Bencic hat in Rom auch Jil Teichmann den Sprung in die 2. Runde geschafft. Dort wird die Hürde höher sein.
Herkunft: srfsport - 🏆 10. / 68 Weiterlesen »

Stahlhersteller wie die Swiss Steel Group in Luzern setzen auf «Green Steel»In Europa wächst die Nachfrage nach nachhaltigem Stahl. Für die Stahlindustrie ist das eine grosse – und teure – Herausforderung. Im Werk in Emmenbrücke sind recycelter Schrott und erneuerbare Energien die Hauptkomponenten für den hiesigen GreenSteel
Herkunft: LuzernerZeitung - 🏆 28. / 59 Weiterlesen »

«Vetternwirtschaft-Babys» – Was, die hat auch Promi-Eltern?Menschen, von denen schon im Babyalter erste Paparazzifotos geschossen wurden, stehen im Verdacht, Ruhm und Reichtum nicht durch eigene Leistung verdient zu haben.
Herkunft: tagesanzeiger - 🏆 2. / 87 Weiterlesen »

Nach Johnsons «Partygate» - «Beergate» bringt den Labour-Chef in die BredouilleWährend Monaten hielt «Partygate» die britische Politik in Atem. Die Untersuchungen sind immer noch am Laufen. Premierminister Boris Johnson wurde bereits gebüsst. Auch für LabourChef Keir Starmer könnten noch Bussen folgen. Die Bussen zahlen ja der Steuerzahler letztendlich, ergo nützt das nichts. Das Einzige was nützt ist Amtsenthebung, dann können die mal Geld einsammeln für andere :) Und was ist mit Tigrillo ?
Herkunft: srfnews - 🏆 52. / 50 Weiterlesen »