Der Dramatiker und Romanautor Moritz Rinke schaut in"Rinkes Rauten" jeden Sonntag im WESER-KURIER auf die Welt. Thema muss nicht immer der SV Werder sein.Aber um Kafka kommen Sie nicht herum!“, schrieb mir eine Leserin, nachdem ich hier über die Flut der Gedenktage geschrieben hatte. „Ich bin gespannt, was Sie über den Weltliteraten Franz Kafka zu sagen haben!“
Früher – ich war so ungefähr 15 – fuhr ich oft mit dem Fahrrad zu meinem besten Freund, Martin wohnte im Rilkeweg 4. . Ich will aber nicht ablenken von Kafka, also: Ich fuhr in den Rilkeweg, um Martin zumabzuholen, in den Ferien standen wir jeden Morgen auf dem Platz, ich mit doppelter Rückhand, er spielte sie wie Ivan Lendl, wobei ich eher der Henri-Leconte-Typ war.
In der „Der plötzliche Spaziergang“ passiert Folgendes, erklärte Martin. Der Erzähler beschließe in der „Man“-Perspektive am Abend zu Hause zu bleiben und habe schon den Nachtrock angezogen, auch wegen des schlechten Wetters.
Ich war völlig verunsichert. Wir hatten doch eigentlich ein schönes Leben. Wir spielten Tennis, ich ging auf die harmonische Waldorfschule, wusste vielleicht deshalb nicht, was eine Inversion war . Und ich mochte meine Eltern und wollte nicht fern von ihnen sein. Kurz: Ich war nicht bereit, zur Tat schreiten.
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