Frankreichs Rechtspopulisten haben die Zusammenarbeit mit der AfD im Europaparlament aufgekündigt. Der Chef der Partei Rassemblement National und Spitzenkandidat für die Europawahl, Jordan Bardella, habe "die Entscheidung getroffen", nicht mehr mit der AfD im Parlament "zu sitzen", sagte Wahlkampfleiter Alexandre Loubet.
Der AfD-Spitzenkandidat im Europawahlkampf, Maximilian Krah, hatte sich zuvor in der italienischen Zeitung "La Repubblica" verharmlosend zur Waffen-SS geäußert. Er werde niemals sagen, dass jeder, der eine SS-Uniform trug, automatisch ein Verbrecher gewesen sei, äußerte Krah in dem Interview vom 18. Mai. Unter den 900.000 SS-Männern habe es auch viele Bauern gegeben.
Bisher gehören AfD wie Rassemblement National der Fraktion Identität und Demokratie im Europaparlament an. Zuletzt waren allerdings Brüche deutlich geworden: Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen distanzierte sich nach dem Potsdamer Geheimtreffen zur "Remigration" im Namen ihrer RN deutlich von der AfD und drohte mit einem Ende der Zusammenarbeit.
Auch ein Besuch von AfD-Chefin Alice Weidel in Paris Ende Februar besänftigte die französischen Rechtspopulisten nicht. Wahlkampfleiter Loubet sagte dazu mit Blick auf die AfD: "Wir hatten offene Gespräche, aber es wurde nichts daraus gelernt. Nun ziehen wir die Konsequenzen."
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