Starökonom fordert 90-Prozent-Steuer auf Milliardenvermögen

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Der französische Starökonom Thomas Piketty beschäftigt sich mit der Ungleichheit– sein neues Werk dürfte die Linke begeistern.

Das hatte es vorher nie gegeben: gnadenlos trockene Nationalökonomie, Zahlen, Tabellen, Formeln, 816 Seiten dick – aber ein Sofort-Weltbestseller. Thomas Pikettys «Das Kapital im 21. Jahrhundert» verkaufte sich zwei Millionen Mal. Das war 2014. Piketty galt über Nacht als Rockstar unter den Ökonomen. Jetzt legt er nach: Am Donnerstag erscheint in Frankreich «Capital et Idéologie».

Ob sein zweites Werk denn besser sei als das erste, fragte das Magazin «L’Obs» den Autor. «O ja!», meinte der, in den letzten fünf Jahren habe er viel dazugelernt, noch mehr historische Hintergründe angehäuft und die dazugehörigen Zahlenberge. «All dies erfordert viele Seiten», sagte Piketty. Tja: 1232 Seiten hat der neue Wälzer, mehr als «Krieg und Frieden».Zu Pikettys Rockstar-Status passt sein Wunderkind-Werdegang.

Nach allem, was Piketty im Vorfeld über «Capital et Idéologie» verraten hat, dürfte auch dieser zweite Wurf die kapitalismuskritische Linke begeistern. Der Ökonom geisselt darin die «Sakralisierung des Eigentums»: So wie man früher dem lieben Gott gehuldigt habe, werde heute das Eigentum zum unantastbaren Heiligtum überhöht.

Milliardäre würden so auf einen Schlag wieder ganz normale Millionäre. Das ist genau das, was Piketty will. Umgekehrt will er das Geld aus der Milliardärssteuer für eine «Universalkapitalausstattung» verwenden, ein Pendant zum bedingungslosen Grundeinkommen: Alle Französinnen und Franzosen sollen, sobald sie 25 werden, 120'000 Euro erhalten, damit Häuser kaufen und Firmen gründen.

Wenn «Capital et Idéologie» auch nur einen Bruchteil des Einflusses hat wie Pikettys Erstlingswerk, werden wir auch in der Schweiz bald über diese Vorschläge debattieren. Wetten?

 

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