Ein Stuhl ist leer. Nur 45 Ständeräte sitzen im Moment in der kleinen Kammer. Seit Karin Keller-Sutter am 6. Dezember in den Bundesrat gewählt wurde, ist der Kanton St. Gallen nur mit Paul Rechsteiner im Stöckli vertreten. Erst am Sonntag findet die Ersatzwahl statt – und die Ausgangslage ist speziell. Weil sieben Kandidaten antreten, wird kaum einer das absolute Mehr von über 50 Prozent der Stimmen erreichen. Deshalb wird ein zweiter Wahlgang am 19. Mai erwartet.
Weniger euphorisch ist die Stimmung in den anderen Parteien. Die FDP setzt zur Verteidigung des Keller-Sutter-Sitzes wieder auf eine Frau. Doch Susanne Vincenz-Stauffacher gilt im Kanton als politisches Leichtgewicht; die frühere Vizepräsidentin der Kantonalpartei sitzt erst seit letztem Herbst im St. Galler Kantonsrat. Entsprechend unbekannt ist die Juristin in grossen Teilen des Kantons.
Kritiker bemängeln denn auch, Vincenz-Stauffacher sei eine Alibikandidatin – sie wolle lediglich ihre Bekanntheit im Hinblick auf die Nationalratswahlen steigern. Doch damit nicht genug: Im Wahlkampf schlägt ihr gar offene Feindseligkeit entgegen. In mehreren Gemeinden haben Vandalen diese Woche ihre Plakate mit dem Wort «Hure» besprayt. Die FDP verurteilte die «sexistische Aktion» – und griff ihrerseits zur Spraydose.
Die restlichen Kandidaturen können alle in der Kategorie «chancenlos» subsumiert werden. Neben dem kaum bekannten Grünen Patrick Ziltener treten die Parteilosen Andreas Graf, Alex Pfister und Sarah Bösch an. Letztere sorgte 2015 schweizweit für Schlagzeilen, weil sie mit 0,8 Promille am Steuer erwischt wurde und die Polizeikontrolle in den sozialen Medien als «bürokratisch» verurteilte.
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