Jubiläum: Die Verfassung der «fremden Richter»

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Vor 150 Jahren gab sich die Schweiz den progressivsten Gesellschaftsvertrag der Welt. Er war eine Errungenschaft des Freisinns – dieser will heute nichts mehr davon wissen.

Die Bundesverfassung von 1874 ist die grösste historische Leistung des Freisinns. Sein Rechtsrutsch nach dem Ersten Weltkrieg, der sich in den letzten Jahren verschärfte, ähnelt dem seiner historischen Schwesterpartei, der US-Republikaner:innen. In den 1870er Jahren wurde dem Freisinn von den konservativen Kantonen vorgeworfen, sie «fremden Richtern» auszuliefern. Heute hetzt die FDP mit dem gleichen «Argument» gegen das Strassburger Klimaurteil.

Die persönlichen Freiheitsrechte wurden stark ausgeweitet, vor allem im religiösen Bereich: Religionsfreiheit auch für Jüd:innen und für alle ab sechzehn Jahren, Einführung der Zivilehe und damit des Scheidungsrechts, Abschaffung der zahlreichen Ehehindernisse. Die Zivilstandsregister wechselten vom Pfarrhaus ins Amtshaus, die Begräbnisstätten wurden kommunalisiert.

Die grösste Schwäche der totalrevidierten Verfassung war das fehlende Frauenstimmrecht, was damals weltweiter Normalfall war. Feministinnen wie die Genferin Marie Goegg-Pouchoulin oder die Bernerin Julie von May setzten sich trotzdem für die Ja-Stimme der Männer ein, weil die Vorlage, in den Worten von Historikerin Beatrix Mesmer, «den Weg zu einer Änderung des Ehe- und Zivilrechts öffnete».

 

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