Fussball: Wie werden wir die Nazis los?

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Der Chemnitzer FC ist bekannt für seine rechtsextremen Fans. Seit einigen Jahren wehrt sich der Verein gegen den rechten Flügel, doch die Verbindungen sind eng, die Verletzungen sitzen tief.

Spieltag im Stadion An der Gellertstrasse in Chemnitz. An diesem 25. Februar ist die BSG Chemie Leipzig zu Gast. Das Spiel ist ein ostdeutscher Fussballklassiker: der DDR-Meister von 1967 gegen jenen von 1951 und 1964. Vom Glanz vergangener Tage ist auf dem Platz wenig zu sehen. Das Duell findet heute in der vierthöchsten Liga statt: Bälle verspringen, Pässe kommen nicht an, der Rasen sieht mitgenommen aus.

Haller war in Chemnitz nicht nur Hooligan, sondern zeitweise mit seiner Firma auch für die Stadionsicherheit verantwortlich. Der CFC beendete die Zusammenarbeit erst 2007. Da gab Haller dem Fussballmagazin «Rund» unter einem Pseudonym ein Interview, in dem er über die Erfolge von HooNaRa schwadronierte. In den neunziger Jahren habe man ganz Europa gezeigt, dass es Sachsen gebe. Die Hooligans seien aber älter geworden, hätten mittlerweile Familie.

Eine, die sich meldete, ist Anina Graf. Auch sie heisst eigentlich anders. Graf kam über ihren ehemaligen Freund zum CFC. Ihre Gruppe sei schon damals gegen Rechtsextremismus gewesen und habe auch mal interveniert, wenn sich jemand rassistisch geäussert habe. Oft seien sie aber machtlos gewesen. So auch bei der Trauerfeier. «Plötzlich standen Leute in der Kurve, die ich noch nie gesehen hatte.

Chemnitz ist die grösste deutsche Stadt ohne eine Anbindung an den Fernverkehr. Der ICE fährt nur bis Leipzig. Dort muss man auf dem hintersten Gleis in eine dieselbetriebene Regionalbahn umsteigen, Graf nennt sie «Harry-Potter-Zug». Die Strecke zwischen Leipzig und Chemnitz ist noch nicht vollständig elektrifiziert. Das Licht im Waggon geht immer wieder aus. Die Zugtüre muss man von Hand öffnen.

Auch heute wollen viele junge Menschen weg: Vor einem Jahr führte die Stadt eine Jugendumfrage durch. Von den Schüler:innen der zwölften Klasse gaben mehr als die Hälfte an, Chemnitz in den nächsten fünf Jahren verlassen zu wollen. Ein Drittel antworteten mit «eventuell». Nur dreizehn Prozent wollten in Chemnitz bleiben. Eurostat, die Statistikbehörde der EU, hat vor drei Jahren das Medianalter verschiedener europäischer Regionen untersucht.

Das merkte man zum Beispiel im Juni 2021. In der Pause zwischen den zwei Corona-Saisons absolvierte der CFC ein Testspiel gegen den tschechischen Verein FK Banik Most. Nach dem Spiel tauchte ein Video auf, in dem zu sehen ist, wie ein Teil der mitgereisten Fans in Most den Hitlergruss zeigt und «Sieg Heil» skandiert.

 

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