Vom Hobbybastler zum Luxushersteller

Bernhard Baumgartner Stv. Leiter Feuilleton "Ich kann es nicht lassen", sagt Peter Matzhold und lächelt. Sein Blick fällt aus dem Fenster seiner Werkstatt im Umland von Graz. Dort, wo es noch nicht ganz Land, aber auch nicht mehr Stadt ist. Eben hat er sich eine selbstgerollte Zigarette angezündet – eigentlich ein Sakrileg für einen Mann seiner Profession.

Denn seine Stücke sind reine Handarbeit. Er nimmt nur die besten Materialien, exklusive Holzstücke, die ihm schon die Produzenten im Süden zurückhalten und die nie in den Verkauf geraten. Kein Stück an einer Matzhold-Pfeife ist außer Haus gefertigt, Matzhold macht alles mit seinen Händen und dem kleinen Maschinenpark, der sich hier in der lichtdurchfluteten, nach Holz duftenden Werkstatt eingerichtet hat.

Noch eine Matzhold-Pfeife zu bekommen, ist heute gar nicht einfach. Denn offiziell ist der 67jährige Maestro seit zwei Jahren in Pension. Aber in die Werkstatt kommt er dennoch jeden Tag. Nur sind es jetzt vielleicht 30 Stück pro Jahr, die in den Handel kommen. Zu besten Zeiten waren es mehr als 200. Dafür hat er sein ohnehin fast obsessiv wirkendes Qualitätsverständnis noch einmal hochgeschraubt.

Manchmal empfängt Matzhold Besuch von engagierten Do-it-yourself-Menschen, die gerne lernen wollen, wie man eine Pfeife baut."Ich beantworte gerne jede Frage", sagt er. Nur in seiner Werkstatt arbeiten will er niemanden lassen. Von Workshops, wie sie andere Pfeifenmacher mitunter anbieten, hält er wenig."Zu eng", lächelt Matzhold."Das macht mich nervös." Zudem gebe es heute hunderte Videos auf YouTube, die den Prozess im Detail erklären.

So kompliziert sei der Prozess des Pfeifenmachens gar nicht, erklärt Matzhold interessierten Zuschauern. Zwei Bohrungen, beschleifen, polieren und beizen. Dann wieder polieren. Ein Mundstück geschnitzt und fertig ist das Meisterstück. Mindestens zwei Tage Handarbeit stecken in so einem hochwertigen Rauchutensil.

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