Katharina Hirschmann Eine Schriftstellerin stirbt. Zurück bleiben ein feministisches Werk, ihre Familie und ihre Freundin Elvira, die den Nachlass verwalten soll. Elvira aber, selbst eine feministische Konzeptkünstlerin, tut mehr als das. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, die ausgebliebene Würdigung ihrer Freundin zu deren Lebzeiten aufzuarbeiten, die Gesellschaft dabei mit der Nase auf das Ungleichgewicht zwischen männlicher und weiblicher Kunst zu stoßen.
Solcherart werden Biografie und Werk von Helene Schulze aus unterschiedlicher Sicht erschlossen. Dieser Perspektivenwechsel zwischen dem weiblichen und dem männlichen Blick auf eine Schriftstellerin, die sich als Emanze zu ihren Lebzeiten eher unbeliebt gemacht hat, macht das Buch spannend.
Anfangs ist bei diesen Ausführungen noch nicht klar, wohin das Buch eigentlich steuert. Denn die Autorin kommt über die wütenden Anschuldigungen Elviras, die zwar nicht ungerechtfertigt sind, aber doch etwas langatmig geraten, oft nicht hinaus. Es ist eine Schwachstelle dieses Romans, dass die Handlung nur schleppend in die Gänge kommt. Das wäre ein geringeres Problem, würde der fehlende Schwung durch stringentere und weniger ausschweifende Gedanken kompensiert.
Stets signiert Elvira ihren Tatort mit einem Seepferdchen, einem Hippocampus: Das titelgebende Zeichen steht für weibliche Selbstermächtigung und, in Anspielung auf den gleichnamigen Teil des Gehirns, für das Langzeitgedächtnis.
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