So schnell wird die Wienerin Frau T. diesen Vorfall nicht vergessen: Für ihren 71-jährigen, lungenkranken Mann, der dringend zum Arzt musste, versuchte sie einen Transportdienst zu organisieren, was an sich bereits sehr mühsam war. Den Rücktransport verweigerte der Dienstleister dann überhaupt, es fand sich auch kein anderer.
Langsam ging bereits der Vorrat in der Sauerstoffflasche zur Neige, die ihr Mann immer bei sich haben muss. So musste die Tochter mit dem Privat-PKW aushelfen: Der Vater wurde in einem Gartensessel ins Auto gebracht. Für den Weg vom Auto ins Haus halfen zwei Passanten beim Tragen. Mit Fällen wie diesem musste sich die Wiener Patientenanwaltschaft im Vorjahr gehäuft beschäftigen. Das geht aus dem Jahresbericht für 2019 hervor, der demnächst veröffentlicht wird.Darin ist von einer „starken Zunahme“ der Beschwerden über Krankentransporte die Rede, den Problemen wird sogar ein eigenes Kapitel gewidmet. Thema sind dabei auch stundenlange Wartezeiten, die Patienten mitunter in Kauf nehmen mussten.
So wird der Fall eines 76-jährigen schwer kranken Patienten geschildert, der fast sieben Stunden im Rollstuhl sitzend auf die Abholung warten musste.Die Häufung der Probleme hängt mit einer Wiener Gesetzesänderung zusammen, mit der im April 2019 das Krankentransportwesen neu geregelt wurde.
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