blieb stumm. Bei der Nationalhymne vor ihrer ersten WM-Begegnung gegen England am Montag sang kein einziger Spieler mit. Die Geste, als Zeichen der Trauer über die vielen Opfer beim gewaltsamen Vorgehen der iranischen Behörden gegen die Protestwelle im Land gedacht, blieb dem iranischen Staats-TV nicht verborgen: Der Sender schaltete rasch auf eine Stadion-Totale, bei der die iranischen Spieler nicht mehr zu erkennen waren.
Beim ersten Spiel der Iraner schwappte der innenpolitische Konflikt in ihrem Land über den Persischen Golf nach Katar über. Einige Fans im Stadion in Doha schwenkten iranische Fahnen mit dem Löwenmotiv aus der Zeit vor der Machtübernahme der Mullahs in Teheran 1979 – die Fahne ist heute ein Erkennungszeichen der Opposition.
Helden sind die Spieler vom"Team Melli" aus Sicht einiger Iraner aber nicht. Iran International, ein Exil-Oppositionssender in London, berichtete von verärgerten Fans im nordwestiranischen Sandschan, die mit dem Schmähruf"Team Mullah" durch die Straßen zogen. Ihnen reichte weder das Schweigen bei der Nationalhymne noch die Stellungnahme von Kapitän Ehsan Hadschsafi am Tag vor der Begegnung.
Die iranische Führung will der Opposition nicht die Initiative überlassen. Iran International berichtete, Katar habe seinen WM-Reportern offenbar auf iranischen Druck hin die Visa entzogen. Das Regime dürfte die Gruppen-Begegnung des Iran gegen die USA am 29. November als symbolischen Kampf gegen den"Großen Satan" präsentieren. Ob Raisi oder Minister seiner Regierung nach Katar reisen werden, ist nicht bekannt.
Inmitten der politischen Auseinandersetzungen versucht Nationaltrainer Carlos Queiroz, den Ball nicht aus den Augen zu verlieren. Jeder habe das Recht, seine Meinung zum Ausdruck zu bringen, sagte der portugiesische Trainer über mögliche Protestaktionen seiner Spieler. In anderen Ländern knieten Spieler aus Protest gegen Rassismus vor dem Spiel nieder."Manche sind dafür, andere nicht. Genau so ist es im Iran.
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