Dieser Leuchtturm ist ein Tummelplatz des Chaos, das über Menschen und Schicksale herfällt. Ein von Ängsten, Obsessionen, Wahnvorstellungen irrlichtender Ort – zum Fürchten und Krepieren. Des fliegenden Holländers Motto „Wann alle Toten auferstehen, dann werde ich in nichts vergehen“ nimmt sich dagegen harmlos aus.
Das klingt nach Krimi, nach Psychiatrie, aber kaum nach Oper. Doch dank des musiktheatralischen Geschicks von Peter Maxwell Davies und seines genialischen Talents für Charakterfarben und Szenenmontagen entstand 1980 die Gruseloper „The Lighthouse“, die bald landauf landab gespielt wurde. Auch an der Wiener Kammeroper und am Salzburger Landestheater.
Nun wollte ein junges Team ihre Vitalität neu beweisen. Das Resultat darf sich einigermaßen sehen lassen, es lebt von einem in sich stimmigen Ausdruck der Biederkeit und ungetrübter Verständlichkeit. Da wird nicht lang herumgefuchtelt und gedeutelt, sondern brav erzählt. Architekt Martin Zlabinger vertraut der Geometrie: ein rundes Guckloch als Zwischenkulisse. Sie teilt die Quasi-Realität vom Geschehen der Wärter im Inneren des Leuchtturms.
Bei allem Engagement des Wiener Kammerorchesters klingt Davies' so schillernde, irisierende, aufgepeitschte Musik unter Dirigent Michael Zlabinger zahm und geschniegelt. Wo Ecken und Kanten so klar und eindeutig in Noten formuliert sind, dürfte es nicht so zahnlos zugehen. Vorbildlich dagegen der Einsatz von Charakterbariton Timothy Connor und Tenor Andrew Morstein , während Bassist Johannes Schwendinger unentschuldigt einen Abend lang seine Stimme suchte.Jeden Tag. Überall.
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