Das Ende des selbst ernannten Kalifats: IS verliert die letzte Bastion

Baghouz – Kurz vor dem Ende verbreitete die Terrormiliz „IS“ noch einmal Durchhalteparolen. Als in den sozialen Medien eine neue Botschaft von IS-Sprecher Abu al-Hassan al-Muhajir auftauchte, klang dessen Stimme wütend. Er schimpfte und hetzte gegen die Gegner der Jihadisten, mehr als 40 Minuten dauerte die Tirade. Und er drohte mit Kampf und Widerstand bis zum Schluss.

In den Krisenländern Syrien und Irak sieht die Realität anders aus, derzeit zumindest. Nach dem jahrelangen Krieg gegen die Extremisten ist deren selbst ernanntes Kalifat in Staub, Asche und Trümmer zerfallen. Am Samstag erklärten die von Kurden angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte den Sieg über die letzte IS-Bastion in der Region, Baghouz, ein Ort an der Grenze zum Irak.

Doch im Spätsommer 2014 begann die internationale Anti-IS-Koalition unter Führung der USA ihren Einsatz gegen die Extremisten. In monatelangen Kämpfen konnten irakische Bodentruppen mit Hilfe von Luftangriffen der Koalition ihr Land befreien, in Syrien nahmen vor allem die SDF-Truppen das Gebiet der Jihadisten ein. Angeführt werden sie von den kurdischen Volksverteidigungskräften YPG.

Die Situation erinnert an das Jahr 2010, als der IS-Vorläufer nach dem Bürgerkrieg im Irak als zerschlagen galt. Der damalige US-Präsident Barack Obama ließ die US-Truppen aus dem Krisenland abziehen. Rund vier Jahre dauerte es, bis IS-Anhänger erst die Millionenstadt Mosul, dann weitere Gebiet im Irak überrannten. Im benachbarten Syrien hatten sie schon vorher das Chaos des Bürgerkriegs ausgenutzt, um sich nach und nach auszubreiten.

Ein großer Dank an die Kurden, die ziemlich die Hauptarbeit geleistet hat!

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