Warum eine höhere Steuer auf Fleisch nach hinten losgehen könnte

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Die Idee, Fleisch höher zu besteuern, klingt praktisch. Doch in den Reformeifer mischen sich Zweifel: Kunden könnten so noch häufiger zur Massenware greifen.

Es geht um kleine Zahlen mit großer Wirkung. Denn wie bei allen anderen Grundnahrungsmitteln, etwa Obst oder Gemüse, brauchen die Deutschen auch auf Hähnchenbrust oder Rindersteaks beim Metzger oder im Supermarkt mit sieben statt der üblichen 19 Prozent nur einen ermäßigten Mehrwertsteuersatz zu bezahlen. Diese Steuererleichterung nehmen Agrarexperten wie der Grüne Friedrich Ostendorff jetzt jedoch ins Visier.

Am hohen Pro-Kopf-Verbrauch hat sich in den vergangenen Jahren wenig geändert. Noch immer zählen die Deutschen zu den weltweiten Spitzenreitern. Im Jahr 2018 etwa lag der Konsum pro Kopf bei fast 80 Kilogramm - gut 60 Kilo davon landeten als Fleischware direkt auf den Tellern, der Rest wurde unter anderem als Futterware eingesetzt. Zwar konsumieren US-Amerikaner, Argentinier und auch Österreicher noch mehr.

Auch in der Klimapolitik spielt die Fleischproduktion inzwischen eine zentrale Rolle. Zum einen verursacht die Viehhaltung direkt Emissionen, vor allem Methan und Lachgas bei Rindern. Zum anderen benötigt Fleisch in der Produktion viel mehr Ressourcen als etwa Gemüse. So entstehen bei Rindfleisch 20-mal so viele Treibhausgase pro Gramm essbaren Eiweißes wie bei pflanzlichen Eiweißen aus Bohnen oder Erbsen.

Ausgerechnet beim Hauptziel der Befürworter tun sich Probleme auf. Eigentlich soll so mehr Geld für Bauern eingenommen werden, von denen viele Umbauten für mehr Tierwohl wollen, aber bislang wegen niedriger Fleischpreise nicht finanzieren können. Doch eine Zweckbindung von Steuereinnahmen etwa für mehr Tierwohl wäre gar nicht möglich. Steuereinnahmen seien grundsätzlich nicht zweckgebunden, sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums.

Der Deutsche Bauernverband wandte angesichts der Probleme ein, eine Fleischsteuer sei zu kurz gedacht."Nicht der Fiskus, sondern die Landwirte brauchen Mittel und Unterstützung für eine Weiterentwicklung der Tierhaltung", erklärte Generalsekretär Bernhard Krüsken. Um wie viel es bei der Debatte um bessere Haltungsbedingungen für Tiere in Deutschland geht, rechnete am Mittwoch noch das Statistische Bundesamt in Wiesbaden vor.

 

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Markus_Balser

Jaaa - Fleisch nur mehr für Politbonzen und ihre (Medien-)Schranzen. Der Pöbel soll den Fensterkit fressen...

Diese Idee einer höheren Steuer auf Fleisch ist Schwachsinn. Wenn wir wirklich die gesellschaftliche Wende zu mehr Umweltschutz und Gesundheit wollen, müssen wir durch gerechte Subventionierung die ökologisch arbeitenden Bauern belohnen u. sie gegen Agrarkonzerne unterstützen.

Veränderung liegt im Konsumverhalten, oder besser gesagt Konsumverzicht jedes einzelnen. Der wirkliche Wahlzettel ist der tägliche Einkaufszettel. Auf Fleisch zu verzichten ist kein Opfer, sondern ein Gewinn für die Gesundheit, Klima, Tierschutz. Und günstiger noch dazu.

Ja, weniger Fleisch ist besser für Mensch, Tier & Umwelt. Und ja, Politik ist gefragt. Aber nein, nicht die Konsument*innen - womöglich zB SGBII Empfänger*innen, die bereits jetzt die Bio Ware nicht zahlen können - sollten zahlen. EU Agrarsubventionen brauchen Auflagen.

An der Preisschraube zu drehen, bringt nicht viel. Die Politik muss die Rahmenbedingungen der Tierhaltung per Gesetz regeln. Der Rest ergibt sich dann.

Wieso hast der Staat überhaupt das Recht, bestimmte Lebensmittel zu verteuern? Fleisch für die Reichen, Kartoffeln für die Armen.

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