Die Inflation im Euroraum ist nach dem Preisschock infolge des Ukrainekrieges wieder auf dem Rückzug. Das eröffnet der EZB Spielräume - von Kreditnehmer ersehnt und von Sparern befürchtet.
"Einziger Wermutstropfen bleibt die hartnäckig hohe Preisdynamik bei Dienstleistungen", sagte NordLB-Chefvolkswirt Christian Lips zu den aktuellen Zahlen. "Hier kommt den bevorstehenden Lohnabschlüssen eine hohe Bedeutung zu, weshalb die EZB noch neue Daten zur Lohnentwicklung abwarten will." Nach Einschätzung von BVR-Chefvolkswirt Andreas Bley spricht vieles für eine im Trend weiter sinkender Inflation, die Unsicherheiten blieben aber hoch. Die Energiepreise stiegen aktuell wieder und die Löhne wüchsen kräftig. Daher sollte die EZB jeden weiteren Zinsschritt von der Datenlage abhängig machen. "Ein Auf und Ab des Leitzinses würde zu einer starken Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Finanzmärkte führen.
Beim Tagesgeld stagnieren die Zinsen bundesweit verfügbarer Angebote den Verivox-Daten zufolge bei durchschnittlich 1,75 Prozent. "Perspektivisch rechnen wir auch beim Tagesgeld mit sinkenden Zinsen", sagte Maier. Die Zinsen für täglich verfügbare Einlagen können die Kreditinstitute jederzeit ändern und an die aktuelle Marktlage anpassen.
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