Banken haben diese negativen Zinsen teilweise weitergereicht, aber bisher nur ab sehr hohen Summen an vermögende Kunden und Firmen. Mit der Volksbank Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck berechnet nun erstmals ein Institut auch normalen Kunden einen Minuszins von 0,5 Prozent, und zwar ab dem ersten Euro, wenn sie Tagesgeld bei ihr neu anlegen wollen.
Anders als der Finanzminister sehen das einige Fachleute nicht als Lappalie, sondern als Dammbruch. Und es ist zu befürchten, dass sie damit Recht haben. In Deutschland steht gerade sehr viel auf dem Spiel, nämlich das Vertrauen der Bürger in das Geld und das Geldsystem. Was Anlass zur Sorge gibt, ist die Begründung der Fürstenfeldbrucker Bank. Sie will mit dem Minuszins die Kunden anderer Banken abschrecken, weil sie feststellt, dass diese vermehrt Geld bei ihr anlegen. Der Grund dafür ist, dass andere Institute zunehmend die Grenzen senken, ab der sie selbst negative Zinsen verlangen. Und das liegt daran, dass die EZB im September den Negativzins verschärfte und damit signalisierte, dass er noch längere Zeit Bestand haben wird.
All dies verunsichert die Kunden massiv. Nicht nur Vermögende fragen sich inzwischen, was sie tun sollen, wenn ihnen die Bank für Erspartes keine Zinsen mehr zahlt, sondern ihnen welche abknöpft. Was aber passiert, wenn sie ihr Geld dann irgendwie in Sicherheit bringen wollen - und es in großen Mengen einfach abheben? Finanzminister Scholz weiß, warum er die Leute jetzt beruhigen muss.
Die Ausweitung negativer Zinsen auf immer mehr Kunden ist deshalb überaus riskant. Das werden hoffentlich die Banken bedenken. Und damit sollte sich auch die EZB noch einmal befassen.
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