Thyssenkrupp: Tausende Stahlkocher kämpfen in Duisburg um ihre Jobs

Tausende Stellen bedroht, Stahl verkauf an Kretinsky : Die Stimmung in Duisburg ist aufgeheizt. Der Betriebsrat warnt Konzern -Chef Lopez vor dem Bruch der Tarifverträge.

Die Stimmung ist aufgeheizt: Tausende Stahlkocher kämpfen in Duisburg für ihre Jobs - und die Politik an ihrer Seite. „Wer mit der Brechstange droht, der wird den Stahlhammer spüren. So geht man nicht mit Menschen, so geht man nicht mit der Stahl-Belegschaft um“, rief Tekin Nasikkol, der Betriebsrats-Chef, den Tausenden zu.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hatte Nasikkol am Montagabend angerufen. Er stehe solidarisch neben den Stahlarbeitern, richtete der Betriebsrats-Chef Grüße aus., Gelsenkirchen, Andernach, Siegerland. Grüne Westen mit der Aufschrift „Stahl ist Zukunft“ an, IG Metall-Fahnen in der Hand, Pfeife im Mund. Aus dem Lautsprecher kommt der Partisanen-Song „Bella Ciao“ und andere Arbeiterlieder. Es ist wie die vorgezogene Mai-Demonstration.

Die Mitarbeiter wissen, dass es so beim Stahl nicht weitergehen kann. Der Konzern will die Stahlkapazitäten um fast ein Viertel senken - Tausende der 13.000 Jobs in Duisburg sind bedroht. Sie wollen aber Kündigungsschutz über 2026 hinaus, und sie wollen mitgenommen werden. Der Konzern hatte die Mitbestimmung lauterst wenige Stunden vor Verkündung des Teilverkaufs an den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky informiert.

Gerhard Cromme hatte sich einst im Kauf um Rheinhausen noch der Belegschaft gestellt. Miguel Lopez will das nicht. Er will sich erst nach der Aufsichtsratssitzung am 23. Mai äußern. Dann will auch die IG Metall nach Essen ziehen: „Wir werden ihnen zeigen, wo der Stahlhammer hängt“, so Nasikkol.

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