Die Nachfrage steigt, das Angebot sinkt und Reserven sind nicht vorhanden – so sieht das klassische Szenario einer akuten Mangellage aus. Und eben dieses erkennt die im Hypothekargeschäft stark aktive Raiffeisen auf dem Schweizer Immobilienmarkt. «Die Schweiz steuert unaufhaltsam auf eine Wohnungsnot zu», heisst es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie.
Die Wohnbautätigkeit hat mittlerweile ein bedenklich tiefes Niveau erreicht, hält Raiffeisen dabei fest. Gleichzeitig wachse die Schweizer Bevölkerung weiter dynamisch und benötige pro Kopf immer mehr Wohnraum. Die Leerstände würden rapide sinken, das Angebot werde immer knapper und damit steigen neben den Eigenheimpreisen nun auch die Mieten.Bereits zuvor hätten Anreize für den Neubau gefehlt.
Von den höheren Hypothekarzinsen und der damit schwindenden Attraktivität von Wohneigentum sei bisher noch nicht viel zu spüren, heisst es weiter. Innerhalb eines Jahres sind die Preise für Einfamilienhäuser um 5,6 Prozent und diejenigen für Stockwerkeigentum um 7,6 Prozent gestiegen. Sowohl bei der Nachfrage als auch beim Angebot könnten aber erste Anzeichen einer möglichen Entspannung ausgemacht werden.
Das sei aber jetzt schon in den Kantonen Genf, Zürich und Zug der Fall. In vielen regionalen Mietwohnungsmärkten herrsche schon Wohnungsknappheit, in einigen gar Wohnungsnot. «Wer umzieht, wird damit schon bald mit deutlich höheren Anfangsmieten konfrontiert werden», sagt Raiffeisen-Chef-Ökonom Martin Neff.«Mietern stehen damit harte Zeiten bevor», lautet die Einschätzung.
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