Jay Sekulow, einer von Trumps persönlichen Anwälten, schien von Mulvaneys Aussagen überrascht worden zu sein. Sekulows Reaktion konnte schmallippiger kaum ausfallen: «Die Rechtsberater des Präsidenten waren nicht in das Presse-Briefing des amtierenden Stabschefs Mick Mulvaney eingebunden.»Mulvaney dürfte nach der Pressekonferenz aufgefallen sein, dass er sich vielleicht etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt hat.
Ähnlich schmerzhaft für die Verteidigung des Präsidenten dürfte sein, was der US-Botschafter in Brüssel am Donnerstag Kongressabgeordneten berichtet hat. Ungeachtet der Ankündigung des Weissen Hauses, im Impeachment-Verfahren auf keine Weise mit dem Kongress zu kooperieren, hatte sich Gordon Sondland der rechtlich bindenden Vorladung zu einer Anhörung gebeugt.Sondland, ein Hotel-Milliardär, war ein wichtiger Spender im Trump-Wahlkampf 2016.
«Ich hätte nicht empfohlen, dass Herr Giuliani oder irgendein anderer Privatbürger in Fragen der US-Aussenpolitik involviert worden wären», sagt Sondland vor dem Kongress aus. «Unsere Haltung war», sagt Sondland, «dass die Männer und Frauen des State Department, nicht aber der persönliche Anwalt des Präsidenten verantwortlich sein sollten für alle Aspekte der US-Aussenpolitik in Bezug auf die Ukraine.
Sondland bestätigte zudem Berichte, wonach Trump versucht habe, das State Department in der Ukraine-Frage aussen vor zu lassen. Trump habe es etwa abgelehnt, dem Rat von Top-Diplomaten des State Department zu folgen. Die hatten Trump nahegelegt, Präsident Selenskij ohne Vorbedingungen zu treffen.Allerdings steht die Frage im Raum, ob Sondland sich mit seinen Aussagen nicht eher selbst zu schützen versucht.
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