Seit einem Monat verpasst der chinesische Aussenminister einen wichtigen Termin nach dem anderen. Der seit einem Monat nicht mehr öffentlich aufgetretene chinesische Aussenminister Qin Gang ist aus dem Amt entfernt worden. Wie der Staatssender CCTV berichtete, stimmte der Ständige Ausschuss des Volkskongresses bei einer Sitzung am Dienstag dafür. Ein Grund für die Entscheidung wurde am Dienstag nicht genannt. Sein Vorgänger Wang Yi soll erneut das Amt übernehmen.
. Der 57-Jährige, der sein Amt erst im März angetreten hatte, war zuletzt bei Terminen am 25. Juni öffentlich in Erscheinung getreten, als er in Peking den russischen Vizeaussenminister Andrej Rudenko empfangen hatte. Das Pekinger Aussenministerium veröffentlichte ein Foto des Treffens. Seitdem wurde Qin Gang nicht mehr gesehen.
Nur wenige Tage vor einem für den 10. Juli geplanten Treffen des Ministers mit dem EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell in Peking sagte China das Treffen ab. Eine Begründung wurde nicht genannt. Auch an einem Gipfeltreffen der Aussenminister der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean in der vergangenen Woche nahm Qin Gang nicht teil. Stattdessen reiste Chinas Spitzendiplomat Wang Yi an, der in der Machthierarchie noch über Qin Gang steht.
Auf die Frage, warum Qin Gang nicht am Asean-Treffen teilnehme, antwortete ein Sprecher des Pekinger Aussenministeriums, dies sei aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich. Zu einem späteren Zeitpunkt erneut auf die lange Abwesenheit angesprochen, sagte eine Sprecherin des Ministeriums lediglich, dass sie «keine Informationen» zum Thema habe.
Qin Gang war vor seiner Ernennung zum Aussenminister Botschafter in Washington. Zuvor war er Vizeaussenminister und von 2014 bis 2017 Protokollchef von Staats- und Parteichef Xi Jinping. Er gilt als nationalistischer Hardliner, auch wenn er als Botschafter in den USA weniger konfrontativ auftrat als zuvor in Peking.
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