Die Fingernägel lackiert. Lippe, Nase und Augenbrauen gepierct. Die Haare verdecken die Hälfte des Gesichts. Als die Medientage der NBA stattfinden, erscheint Jimmy Butler, der Superstar der Miami Heat, im Emo-Look. Und weil bei diesem Anlass die Fotos für etliche Inhalte der Liga geschossen werden, starrt Butler einen nun während der Saison bei TV-Übertragungen und auf den Grossleinwänden der Stadien als Emo an.
Statt den starken Mann zu markieren, gibt sich Butler verletzlich. Welch eine Ausnahme in dieser Liga der Machos und Muskelberge, in welcher der Gang ins Stadion als Laufsteg genutzt wird, Stars Stripclubs besuchenEinige Reporter lachen, als das 201 Zentimeter grosse Kraftpaket dies sagt. Meint Butler das erst? Oder ist es wieder einmal einer seiner Witze? Im Jahr davor erschien er mit schulterlangen Dreadlocks, als wäre er ein Rastafari.
Country galt lange als Musik der Weissen. Heute sind die Grenzen verschwommen, aber ein Basketballer, der sagt, er möge Taylor Swift, wie Butler das schon 2015 tat, sticht heraus. 45 Songs habe er mittlerweile aufgenommen, sagt er dem «Rolling Stone», weitere sollen dazukommen, irgendwann will er ein Album veröffentlichen.