Es dreht sich nicht alles um Stroh bei den Künzis, aber sehr viel. Getreidedekorationen und Stroh-Trinkhalme machen inzwischen rund ein Drittel des Einkommens aus. Das Geschäft ist damit neben der Milchwirtschaft mit den zwanzig Kühen für den 18 Hektar grossen Hof ein wichtiges Standbein.
Ab jetzt sind viel Handarbeit und Sorgfalt gefragt. Ende Juni bis Mitte Juli wird von Hand mit der Sichel oder dem Bindenmäher das hochgewachsene Getreide geerntet. Doch aufgepasst: Geknickte Halme eignen sich nur noch als Streu für das Läger der Kühe. Die Künzis nehmen den Umweltschutz sehr ernst. Ihr Betrieb ist dennoch kein Biobetrieb. Ohne Behandlung gegen Pilzkrankheiten liessen sich diese Flecken nicht vermeiden. Claudia und Ruedi Künzi sind sich auch bewusst, dass sich mit Stroh-Trinkhalmen der Plastikverbrauch nur leicht reduzieren lässt und weiterreichende Schritte notwendig sind.
Im Strohlädeli vis-à-vis, das gleichzeitig auch Werkstatt ist, rüstet Claudia Künzi dann die Halme. Sie schneidet den obersten Teil mitsamt der Ähre zum Strohflechten ab. Aus den restlichen Halmteilen entstehen Trinkhalme. Die Wachstumsknoten im Getreide, die jeweils herausgeschnitten werden müssen, bestimmen die Länge der Röhrchen.
Konzentration und Geduld bei der Arbeit: Claudia Künzi kontrolliert jedes einzelne Strohhalm. Foto: Keystone / Alexandra Wey Die richtige Röhrchendicke hatte schliesslich der russische Roggen. 50'000 Stroh-Trinkhalme wurden bis 2005 in die Malediven geliefert. Als der Tsunami kam, stellten sich andere Probleme als Trinkhalme. Die Kontaktperson vor Ort liess sich pensionieren, und der Auftrag fiel weg.
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