Mit Flüchtling Hadi im Schwulen-Himmel

Pasta Parisa l�sst den Morgenmantel auf den Boden der kleinen B�hne des Z�rcher Clubs Heaven gleiten. Sie, die eigentlich ein er ist, tr�gt einen BH mit Leopardenmuster und einen schwarzen Minirock aus Leder. Als die Dragqueen aus M�nchen mit ihrem blanken Hintern wackelt und sich Pompons von den Nippeln reisst, johlt die Menge.

Hadi: �Alkohol zu trinken ist bei uns nicht erlaubt. Dennoch wird es von der Gesellschaft toleriert. Homosexualit�t aber toleriert niemand. Es ist schlimmer als zu stehlen oder zu t�ten. Viele Muslime sagen mir, ich k�me in die Dschahannam, die H�lle. Sie sagen, ich sei psychisch krank. Sie sagen, ich solle mich in der Moschee gesund beten lassen. Viele begr�ssen es, dass Brunei Anfang Monat die Todesstrafe durch Steinigung f�r Homosexuelle beschlossen hat. Das Problem ist nicht die Religion.

In etwa 20 Mitgliedsstaaten der Organisation der Islamischen Konferenz gibt es keine rechtlichen Sanktionen gegen Homosexualit�t. Sanktionen bis hin zur Androhung der Todesstrafe gibt es in etwa 13 bis 22 arabischen L�ndern. Hadi: �Bei uns spricht man nicht �ber Sex. Die Leute wissen nichts �ber Sex. Sie wissen nicht, welche Ber�hrungen oder sexuellen Handlungen in Ordnung sind und wann es sich um �bergriffe handelt. Alles, was sie wissen, basiert auf Erz�hlungen Fremder und Pornos. Erst bei der Heirat geht der Vater zum Sohn und die Mutter zur Tochter und erkl�rt ihnen, wie Sex funktioniert.�

Hadi: �Als Kind streifte ich durch die Olivenhaine. Wir lebten in Daraa im S�dwesten Syriens in einem grossen Haus. Mit meinen Eltern, sechs Br�dern und zwei Schwestern. Alles war gut, bis mein Vater starb. Es war Krebs. Ich war sechs Jahre alt. Ab diesem Moment hatte ich Angst vor dem Tod. Mein Bruder und mein Cousin sagten mir, auch meine Mutter w�rde sterben, wenn ich es ihr erz�hlte � dass sie mich vergewaltigt hatten. Ich schrie. Ich schlug sie.

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