Jorge Valdano wurde mit Argentinien 1986 Weltmeister, gewann mit Real zwei Meisterschaften und zwei Uefa-Pokale. Heute ist der 64-Jährige Kommentator, Kolumnist und Berater.Unter den Memorabilien, die Jorge Valdano hütet, ist ein Ticket, das an das krankheitsbedingte Ende seiner erfolgreichen Fussballkarriere erinnert: eine Eintrittskarte für ein Landesmeisterpokalspiel vom 4. März 1987.
Die charakteristische Gründlichkeit Deutschlands hat seinen Fussball in einem dramatischen Augenblick an eine privilegierte Stelle gerückt. Die Scheinwerfer der Welt waren auf Deutschland gerichtet. Und ja, um es kommerziell auszudrücken: Bayerns Sieg hat das Produkt entwertet.Foto: KeystoneIch sah einen sehr guten Dortmunder Beginn, der jedoch nur einen überraschend kurzen Zeitraum anhielt.
Sie schrieben kürzlich, dass Sie durch die Geisterspiele viele Vorurteile über den Haufen werfen mussten, die Sie gegenüber dem deutschen Fussball pflegten. Welche waren das? Die einzige Mannschaft, die herausragte, die lange unschlagbar wirkte, ist gegen alle Prognosen unterwegs hängengeblieben: der FC Liverpool von Jürgen Klopp . Dahinter öffnete sich ein ganzer Fächer an Teams, die sich Hoffnungen machen konnten. Die Pause stellt uns jetzt vor ein Rätsel. Wobei ich glaube, dass die deutschen Mannschaften mit einem Vorteil in den Wettbewerb starten werden. Aus dem einfachen Grund, weil sie früher wieder anfangen konnten.
Weiss ich nicht, ich vermute eher, dass wir gerade in allen Bereichen – sei es in Bezug auf das Coronavirus, auf die politischen, wirtschaftlichen oder auch die fussballerischen Entscheidungen – von Tag zu Tag leben. Wir haben uns an einen Sinn für die rabiate Gegenwart gewöhnt, an die absolute Unmittelbarkeit. Mir scheint: Die Champions League ist jetzt einfach nicht dran.
Nein. Das war quasi das erste Spiel nach meinem Karriereende, und mein erstes Spiel als TV-Kommentator. Ich fühlte mich aber noch als rechtskräftiger Fussballer.Die Trostlosigkeit. Das Gefühl, dass der Fussball so nichts wert ist.Diese Fans haben vollkommen recht. In diese Lage sind wir ja nicht deshalb gekommen, weil wir den Fussball als kulturelles Phänomen stärken wollten. Sondern um ihn als industrielles, wirtschaftliches Phänomen zu stützen.
Überhaupt die Geräusche: In einer Kolumne für die Zeitung «El País» erinnerten Sie in diesen Tagen an Ihren 3:2-Sieg mit Argentinien im WM-Finale von 1986 gegen Deutschland. Also daran, wie seltsam es war, vor 100 000 Menschen im Aztekenstadion von Mexiko zu spielen, die aus aller Welt angereist waren und im Grunde keine Präferenzen für eines der beiden Teams äusserten.
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