Die historische Korrektur ist in vollem Gange: Tote und lebende, meist sehr alte Künstlerinnen werden wiederentdeckt, geehrt, neu eingeschätzt und nachträglich in den Kunstkanon unter die bereits bekannten männlichen Namen eingefügt.
Das berühmte Bild Lassnigs «Du oder ich» aus dem Jahr 2005 gehört in diese Kategorie. Darauf sieht man die Künstlerin nackt, mit gespreizten Beinen und haarloser Vulva, hängender Brust und zwei Pistolen in der Hand, die eine auf den eigenen Kopf, die andere auf das Herz des Bildbetrachters gerichtet. Gnadenloser kann Kunst nicht sein. Zum Zeitpunkt der Entstehung des Gemäldes war Lassnig 86 Jahre alt.
1964 taucht dann ein Gesicht, ihr Gesicht, wie eine Fratze auf und leitet über zum ungetitelten, meisterhaften Selbstbildnis aus dem Jahr 1980 – nur so in Farbe hingetupft, ihre hohen Wangenknochen, ohne Haare und mit schreiend aufgerissenem Mund. «Die Bemühung, abstrakte Malerei und das Abbild des Körpers zusammenzubringen, zieht sich als Konstante durch dieses Werk», sagt Pakesch.
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