Gold nähert sich seinem Allzeithoch, und Silber liegt wieder über 25 Dollar pro Unze. Die Preise spiegeln einen massiven Stimmungsumschwung wider, der kurzfristige spekulative Händler und Trend-Folger zurück an die Märkte gebracht hat, findet Carsten Menke von Julius Bär. Sofern es nicht zu einer ausgewachsenen Rezession kommt, sieht er mittel- bis längerfristig mehr Abwärts- als Aufwärtsrisiken im gelben Edelmetall.
In der vergangenen Woche richtete sich die Aufmerksamkeit der Gold- und Silber-Investoren auf wichtige Zentralbanken, da sowohl die US-Notenbank als auch die Europäische Zentralbank tagten. Ihre Entscheidungen, die Zinssätze ein weiteres Mal zu erhöhen, bewegten die Märkte aber nicht sonderlich. Gleichwohl ist die Möglichkeit einer US-Rezession der Schlüssel für die weitere Entwicklung des Goldpreises, wie Carsten Menke, Head Next Generation Research bei der Schweizer Bank Julius Bär am Montag erklärte. Da der Goldpreis bereits über 2'000 Dollar je Unze liege und damit nahe am Allzeithoch notiere, geht er davon aus, dass eine kurze und sanfte Rezession bereits im Markt eingepreist sei, wie er weiter sagte.
Dies sei auch bei Silber der Fall. Stattdessen würden die Preise in erster Linie einen massiven Stimmungsumschwung am Markt widerspiegeln, der vor allem auf die Erwartung einer raschen Abkehr von der US-Geldpolitik zurückzuführen sei. «Diese Erwartungen spiegeln sich auch in der jüngsten Outperformance von Silber wider, die das Gold-Silber-Verhältnis von mehr als 90 Anfang März auf unter 80 heute gedrückt hat», sagte Menke weiter.
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