Der Quai du Seujet an bester Lage im Zentrum von Genf: In dieser noblen Gegend an der Rhone lebte Edward Snowden während seiner Zeit in der Schweiz.Als Edward Snowden im Frühjahr 2007 nach Genf, seiner ersten CIA-Auslandsmission, flog, las er zur Einstimmung Mary Shelleys «Frankenstein». Die Lektüre hatte er auserkoren, weil der Roman an seinem Zielort spielt. In Genf schuf ein Forscher eine Kreatur, die ausser Kontrolle geriet und Amok lief.
Snowden und die Schweiz – das ist eine schwierige Beziehung. Dem Nachwuchsagenten gefiel es nicht besonders gut in Genf. Am Materiellen lag es nicht. Sein Arbeitgeber hatte ihm eine teure Vierzimmerwohnung gemietet, in einer anonymen Grossüberbauung zwar, aber an bester Lage im Genfer Zentrum. «Diese adligen Herrschaften buchten ganze Stockwerke in 5-Stern-Grandhotels und kauften die Luxusgeschäfte auf der anderen Seite der Brücke leer. Die nun demonstrierte Verschwendungssucht war besonders abstossend Das Leben in Genf schien sich in einer anderen Wirklichkeit, ja, in einer Gegenwelt abzuspielen.
In der überdimensionierten Genfer UNO-Mission der Amerikaner betreibt der Neuankömmling eine Art Informatikanlaufstelle für die zahlreichen anderen US-Agenten. Vertrauensvoll wenden sich Kollegen an den One-Man-Helpdesk, wenn bei ihren Angriffen auf die kritische Infrastruktur in der Schweiz technische Hürden überwunden werden müssen.Zu Snowdens «Kunden» in Genf zählen insbesondere klassische Geheimdienstler mit limitierten Technikkenntnissen.
«Die Stadt bot weltweit die anspruchsvollsten und ergiebigsten Ziele, vom zweiten Hauptsitz der Vereinten Nationen bis zu den Zentralen zahlreicher spezialisierter Nebenorgane der UNO und internationaler Nichtregierungsorganisationen. Hier war das Büro der Internationalen Atomenergie-Organisation, die weltweit Nukleartechnologie und entsprechende Sicherheitsstandards fördert und deren militärische Nutzung überwacht.
Im digitalen Zeitalter wird Human Intelligence – das Anwerben menschlicher Quellen – nicht ganz vernachlässigt. Sogar ein Technerd wie Edward Snowden half in Genf bei der Rekrutierung eines Privatbankers, die letztlich aber scheitert.
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