Kleinkinder und Jugendliche flüchteten in Panik in Richtung Meer. Zusammen mit ihren Eltern suchten sie dort verzweifelt Schutz in den steinernen Bootshäusern. Manche rannten weiter direkt auf den Strand am Ufer des Mittelmeers. In einem der Häuser von Herculaneum, dem Collegium Augustalium, einer Art Priesterkolleg, legte sich zur gleichen Zeit ein etwa 25-jähriger Mann mit dem Gesicht nach unten auf ein Holzbett und erwartete die nahende Katastrophe.
Bislang nahmen Forscher aber an, dass in diesen mehreren 100 Grad heissen Strömen zumindest die Weichteile menschlicher Körper schlagartig verdampften. Nun sind zwei Studien erschienen, die den Tod der Menschen am Strand und des Mannes auf dem Holzbett untersuchen und in beiden Fällen ein ziemlich düsteres Bild zeichnen.Eine im Fachmagazin «Antiquity» veröffentlichte Arbeit stellt dabei die Verdampfungshypothese infrage.
Auch Untersuchungen der kristallinen Mikrostruktur der Knochen, die sich temperaturabhängig ändert, bestätigten dieses Bild. Demnach herrschten maximal Temperaturen von 240 Grad Celsius – viel weniger als die bis zu 1000 Grad, die pyroklastische Ströme erreichen können.
Im Glas hatte Petrone Eiweisse entdeckt, die typischerweise im Gehirngewebe vorkommen, zudem Fettsäuren, die in menschlichem Haar enthalten sind. Der Tote könnte der Hausmeister des Collegium Augustalium gewesen und aus Pflichterfüllung nicht wie die anderen in Richtung Meer geflohen sein. Analysen des verkohlten Betts ergaben, dass die Temperaturen im Raum höher als 520 Grad Celsius gewesen sein müssen. Dieser Wert hätte wohl zur Verglasung des Gehirns ausgereicht.
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