Mit ihrem Sieg hatte bis zuletzt keiner gerechnet. Und doch wird die 41 Jahre alte Juristin Kaja Kallas wohl die nächste Premierministerin Estlands, als erste Frau auf diesem Posten überhaupt. Das Land hätte dann eine weibliche Doppelspitze: Präsidentin ist, seit Oktober 2016, die Ökonomin Kersti Kaljulaid. Wider alle Prognosen hat Kallas ihre liberale Reformpartei zur stärksten Kraft gemacht mit fast 29 Prozent.
In dem Buch mit dem Titel «MEP» schildert Kaja Kallas ihre vier Jahre als alleinerziehende Mutter und Europaparlamentarierin in Brüssel von 2014 bis 2018.
Estland ist weltweit einer der Vorreiter der Digitalisierung, in Brüssel machte Kaja Kallas das zu ihrem Thema. «Hier haben wir Esten Europa etwas beizubringen», sagte sie. Umgekehrt legt sie in ihrem Heimatland ein Bekenntnis zu Europa ab. Viele Europäer, sagte sie einmal, wüssten gar nicht mehr zu schätzen, was die EU ihnen geschenkt habe. «Als jemand, der noch zu Sowjetzeiten aufwuchs, weiss ich, was es heisst, keine Freiheit zu haben», sagte sie.
Sie lotet nun mögliche Koalitionen aus, möglich ist auch ein Zusammengehen mit der Zentrumspartei. Eine Herausforderung werden für die Wahlsiegerin auch die Egos der alten Platzhirsche in ihrer Partei werden, die durch viel Streit zuletzt nicht immer ein gutes Bild abgab. «Unsere Partei ist in der Regierung stärker als in der Opposition», versprach Kaja Kallas. Das kann sie nun beweisen.
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