Klares Votum gegen Boris Johnson: Ein Demonstrant vor dem Parlament in London prangert den «Partygate»-Premier an.Die Glaubwürdigkeit von Boris Johnson ist arg angeschlagen. Der Premierminister muss sich gleichzeitig gegen mehrere Vorwürfe wehren. So soll er einen Untersuchungsausschuss belogen haben, was die Bezahlung enormer Renovierungskosten für seine Dienstwohnung in der Downing Street betrifft.
Nicht zuletzt um von diesem Skandal abzulenken, habe er jetzt der Nation plötzlich schärfere Massnahmen gegen die Pandemie verordnet, klagen viele Tory-Abgeordnete. Sie lehnen die neuen Restriktionen rundweg ab und wollen nächsten Dienstag gegen sie stimmen im Parlament. Ganz allgemein sieht Johnson das Vertrauen in seine Person rapide schwinden. Letzten Umfragen zufolge sind mehr als zwei Drittel der britischen Bevölkerung davon überzeugt, dass man dem Regierungschef nicht glauben kann. Und erstmals in diesem Jahr liegt die oppositionelle Labour-Partei in der Wählergunst mit einem deutlichen Vorsprung von vier bis sechs Prozentpunkten vor den Konservativen.Immer mehr Tories äussern sich ungeniert kritisch über ihren Parteichef.
Ein Bericht einer Untersuchungskommission hat Johnsons Lage nochmals verschlechtert. Der Premier soll widersprüchliche und irreführende Aussagen gemacht haben im Zusammenhang mit der Finanzierung einer kostspieligen Neudekoration seiner Dienstwohnung in der Downing Street. So erklärte Johnson, er habe bis im Februar dieses Jahres nicht gewusst, dass anfangs reiche Gönner diese Renovierung finanziert hatten.
Tatsächlich scheint er aber bereits im November 2020 einen dieser Gönner, Lord Brownlow, um zusätzliche Gelder angegangen zu sein. Zuvor hatte er Brownlow einen attraktiven Posten angeboten, als Chef des für anonyme Spenden zuständigen Downing-Street-Fonds. Labours Vizechefin Angela Rayner sagte, Johnson müsse «jetzt erklären, warum er die britische Öffentlichkeit angelogen hat und alle Welt zum Narren hält».
Das gehört zum Brexit-Package: ein Clown, den man beliebig in der Arena rumschieben kann. Das nützt den Profiteuren im Dunkeln.
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