Neulich war ich Gast einer Veranstaltung mit vielen jungen Menschen. Es ging – wie so oft – um die Zukunft. Einige Vorträge standen auf dem Programm, allesamt von weltoffenen Rednerinnen und Rednern. Sie genderten zu Beginn ihrer Vorträge vielleicht zwei, drei Mal, in allen bekannten Formen, später schon mit etwas Nachlässigkeit, dann wurde vielleicht noch das eine oder andere Mal die weibliche Form verwendet.
mit dem mittlerweile bekannt gewordenen Glottisschlag, der kurzen Pause im Wort, nicht nachkommen kann. Die streng konsequente Form, beispielsweise von „Kund-Innenbetreuer-Innen“, kam mir in der „Zeit im Bild“ dann doch zu gewollt vor und daher nie über die Lippen. Zwei Pausen in einem Wort ist mir eine zu viel.
Gendern war natürlich nie nur eine Suche nach der richtigen Sprache, sondern immer die Verhandlung von Machtfragen. Gendern ist auf ganz unterschiedliche Weise mitten in der Gesellschaft angekommen. Das lässt sich nicht mehr wegkriegen. Wer sich dieser Sprachtechnik bedient, tut das zumeist schon sehr gelassen, wenig belehrend, fast nie kämpfend. Wer einen so gelassen gegenderten Text liest, merkt es kaum mehr. Mittlerweile sind viele von konsequent ungegenderten Texten abgelenkt.
Auch wenn Politologinnen die Kausalität zwischen Gendern und Stimmenzuwachs für bestimmte Parteien bisher nicht bestätigen konnten, gehen sie davon aus, dass Sympathisanten dieser Partei durch eine solche Behauptung in ihrer Parteipräferenz gestärkt werden. Vor diesem Hintergrund überraschte mich vor ein paar Wochen ein junger Kollege, der in der morgendlichen Redaktionskonferenz an der Reihe war, den Gestaltern und verantwortlichen Redakteurinnen Feedback zu den „Zeit im Bild“-Sendungen des Vorabends zu geben. Er beklagte dabei den Wildwuchs an Gender-Formen in den unterschiedlichen Sendungen und sogar unter den einzelnen Berichten – und forderte endlich verbindliche, einheitliche Regeln.
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