Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger schlägt 25.000 Euro ab 18 Jahren vor. Liberale Ökonomen finden das seltsam. Die SPÖ ist dagegen, die ÖVP hält sich heraus., ihren Weg über das LIF zu den Neos, ihr späteres Umdenken in der Migrationspolitik – so hätten die Warner vor einer Überforderung durch Zuwanderung nicht ignoriert werden dürfen.
Aufsehen erregt aber vor allem eine Passage: Jene, in der Meinl-Reisinger ein „Grunderbe für alle“ fordert: Mit 18 Jahren soll jeder vom Staat ein „Chancenkonto“ mit 25.000 Euro bekommen. Das Geld soll jedoch an bestimmte Zwecke gebunden sein: eine Ausbildung, Unternehmensgründungen, den Kauf einer Wohnung. Finanziert werden könnte das Grunderbe mit einer „Anhebung des Pensionsantrittsalters um nur ein Jahr“.
Dass Meinl-Reisinger das Pensionsantrittsalter heben wolle, sei löblich, meint Schellhorn. „Allerdings sollte das ja dazu dienen, das Pensionssystem zu stabilisieren.“ Dass das Geld daraus dann jedem 18-Jährigen in die Hand gedrückt werde, könne er nicht nachvollziehen. Und sollte es talentierte junge Menschen geben, die sich ein Studium an einer Top-Uni nicht leisten könnten, könne man ja noch immer über einen staatlichen Fonds reden.
Die SPÖ-Sprecherin verweist darauf, dass die Idee, jedem jungen Menschen ein Startkapital mit auf den Weg zu geben, vom französischen Ökonomen Thomas Piketty stamme. Dieser wolle das Grunderbe allerdings mit hohen Steuern auf Millionenerbschaften finanzieren – quasi um die Geburtslotterie zu beenden und den Start ins Leben fairer zu gestalten.
Die ÖVP wollte sich zu Beate Meinl-Reisingers Vorschlag nicht äußern. „Wir kommentieren das Programm anderer Parteien nicht“, ließ ein Sprecher der Bundespartei ausrichten.
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