Wien. Mit der alljährlichen touristischen Völkerwanderung auf die westlichen Mittelmeerinseln sind frühere Bevölkerungszüge nicht zu vergleichen. Dennoch spielte das Mittelmeer und seine Inselwelt schon in prähistorischen Zeiten eine wichtige Rolle in Wanderbewegungen, im Handel oder bei kriegerischen Auseinandersetzungen.
Die aktuelle Untersuchung umfasst das Erbgut von 66 Menschen, die vor bis zu 7000 Jahren auf einer der Inseln gelebt haben. Sieben der untersuchten Proben stammen aus der"Buffa II Höhle" auf Sizilien. Bereits bekannt ist, dass in vielen Teilen Europas in der Bronzezeit Menschen aus den Steppengebieten der heutigen Ukraine und Russlands zuwanderten. Nun zeigte sich deren Einfluss auch auf den Balearen und Sizilien. Zur Überraschung der Forscher kamen diese Menschen aber nicht nur aus dem Osten Europas, sondern"zumindest teilweise aus dem Westen, nämlich von der iberischen Halbinsel", so Reich.
In der mittleren Bronzezeit vor rund 3500 Jahren kamen offenbar vermehrt Menschen aus dem östlichen Mittelmeerraum in Sizilien an, deren Vorfahren wiederum einst aus den Gebieten des heutigen Irans stammten.In dieser Periode fanden sich dagegen keine Hinweise auf Zuzug aus dem östlichen Mittelmeerraum auf den Balearen oder Sardinien.
Die Forschungsergebnisse zeigen aber auch,"dass die Seewanderungen aus Nordafrika lange vor der Ära der Seefahrerzivilisationen des östlichen Mittelmeers begannen und darüber hinaus in mehreren Teilen des Mittelmeers stattfanden", erklärt der an der Studie beteiligte Ron Pinhasi von der Abteilung für Evolutionäre Anthropologie der Uni Wien.
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