Der lettische Historiker Margers Vestermanis überlebte den Holocaust und verlor in der Sowjetzeit seine Stelle, weil er das Morden nicht totschwieg. Welche Fragen treiben den 98-Jährigen heute um?
Schwarzes Cordhemd, gelb getöne Brillengläser, sitzt Vestermanis in seinem Wohnzimmer einer Altbauwohnung in Riga. Im Regal stehen Bücher in Lettisch, Russisch und Deutsch. Als Meier Vestermanis kam er 1925 in der lettischen Hauptstadt zur Welt, eine gutbürgerliche, deutschsprachige, jüdische Familie.
Fast auf den Tag genau 79 Jahre später steht am Couchtisch eine Vase mit roten Nelken, ein Geschenk im Gedenken an die Befreiung. Und Vestermanis, jetzt 98, hat sich längst nicht mit dem Überleben zufrieden gegeben. Das Haus mag er zwar nicht mehr verlassen, weil das Gehen zu beschwerlich geworden ist, aber Vestermanis hat noch jede Menge Energie. Etwa zum Erzählen, in druckreifen deutschen Sätzen, mit exakten Daten und Namen.
"Juden sind nicht durch ein Erdbeben ums Leben gekommen", das sage er bei Gedenkveranstaltungen immer. Man müsse über die Täterinnen und Täter sprechen, aber auch über jene, die ihr Leben riskierten, um Jüdinnen und Juden zu schützen. Rund 500 lettische Retterinnen und Retter sind namentlich bekannt; Vestermanis selbst durchforstete die Archive und arbeitet nun an einem Buch dazu.
Österreich Neuesten Nachrichten, Österreich Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Herkunft: KURIERat - 🏆 4. / 63 Weiterlesen »
Der Fleischersatz der Zukunft wächst auf der WieseIn Österreich wird an dieser veganen Alternative als Proteinquelle intensiv geforscht.
Herkunft: WienerZeitung - 🏆 19. / 51 Weiterlesen »
Herkunft: noen_online - 🏆 15. / 51 Weiterlesen »
Herkunft: KURIERat - 🏆 4. / 63 Weiterlesen »
Herkunft: KURIERat - 🏆 4. / 63 Weiterlesen »
Herkunft: noen_online - 🏆 15. / 51 Weiterlesen »