Bereits im Oktober glaubte die Besatzung, in einem Übergangsteil des"Swesda"-Moduls den Riss gefunden zu haben. Die Raumfahrer hatten damals einen Teebeutel eingesetzt, der sich in der Schwerelosigkeit auf die undichte Stelle zubewegte. Die etwa 4,5 Zentimeter lange Öffnung wurde gestopft. Die Ursache für das Leck war aber unklar. Später stellte sich heraus, dass weiter Luft austrat. Auch ein Außeneinsatz im Weltall brachte im November nicht mehr Klarheit.
Roskosmos hatte stets betont, dass es keine unmittelbare Gefahr für die Besatzung der ISS gebe. Raumfahrtschef Rogosin sagte, es gebe ständigen Kontakt zur Crew. Nach seiner Darstellung könnten kleine Meteoriten auf den Korpus der Station einwirken und die"Ermüdungsprozesse" des Metalls beschleunigen. Einige der noch zu Sowjetzeiten - vor rund 30 Jahren - produzierten Module seien nur für einen Einsatz von 15 Jahren vorgesehen gewesen.
Die Station lasse nun wissen:"Es ist Zeit für mich, in Pension zu gehen", meinte Rogosin. Zwar würden die Wunden weiter"geheilt"; es gehe aber dem Ende entgegen. Deshalb werde jetzt über einen neuen Außenposten der Menschheit nachgedacht. Rogosin meinte, dass die ISS noch bis 2024 sicher durchhalte, vielleicht auch bis 2028.
Auf der mehr als 20 Jahre alten Raumstation kommt es immer wieder zu Pannen. Zuletzt hatte es auch Probleme mit der Stromversorgung und der WC-Anlage gegeben. Auf der Station in rund 400 Kilometern über der Erde halten sich derzeit sieben Raumfahrer auf - zwei Russen, vier Amerikaner und ein Japaner.
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