An diesem Opernabend ist nicht alles falsch. Es gibt zum Beispiel, ach wie konservativ, ein Orchester. Wie dieses spielt und warum der Dirigent akzeptiert, was sich auf der Bühne tut, ist eine andere Frage., und der singt wie gewohnt, also sehr, sehr gut.
Dann wird das Ende der Oper vorgezogen, die große Szene zwischen Titus und seinem Attentäter Sesto. Ein Herr, der früher bei der Fremdenpolizei arbeitete, erzählt seine Geschichte und muss sich bis auf die Unterhose ausziehen, dann wird ihm das Herz herausgeschnitten. Es ist nicht der einzige Mord, der auf der Bühne passiert, später werden eine Ukrainerin erhängt.
Der Ausgangspunkt dieser Abarbeitung am offenbar furchtbar verstaubten Opernfach ist dessen Ausweisung als irrelevant. Mozart, so steht in einer der unzähligen auf die Bühne projezierten Sätzchen von Milo Rau zu lesen, hat nichts anderes getan, als Machtstrukturen festzuschreiben. Ein Konservativer durch und durch. Deshalb braucht es jetzt die Konterrevolution.
Hier wird so gut wie alles zertrümmert, was das Fach ausmacht. Auch das Werk an sich, bei dem es wilde Striche und keine konsequente Erzählung gibt. Warum inszeniert man Oper, wenn man sie offenbar nicht mag? Oper muss sich erneuern, immer und immer wieder. Aber wenn die Zukunft so aussieht, wird es bedenklich. Was hier als altmodisch gegeißelt wird, ist in der Umsetzung noch viel konservativer als es das Original je sein kann.
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