Josef Obergantschnig ist Gründer von ecobono.com, Präsident des Wirtschaftsethikklubs Ethico und allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Bank- und Börsenwesen. In seinem"Logbuch eines Börsianers" schildert der erfahrene Kapitalmarktexperte für die Kleine Zeitung seine persönlichen Eindrücke und Erlebnisse in diesem – auch auf dem Börsenparkett – ereignisreichen Zeiten und zieht jeweils eine Wochenbilanz.
An den Finanzmärkten wird aber vorwiegend die Zukunft gehandelt. Und da verkehrt sich das Bild. Der Internationale Währungsfonds hat diese Woche nochmals seine trübe Einschätzung für die Weltwirtschaft offengelegt. In einem Strategiepapier legen Volkswirte des IWF dar, dass sie mit einer 25 Prozent Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass das Wirtschaftswachstum 2023 unter zwei Prozent fallen wird.
In Bezug auf die Inflation gibt Gourinchas allerdings Entwarnung, da er eine deutliche Abkühlung erwartet. Die Teuerungsrate in den Industrieländern wird aber mit 4,4 Prozent im Vergleich zu den letzten Jahren immer noch hoch sein. Der IWF-Volkswirt empfiehlt den Notenbanken, am aktuellen Kurs festzuhalten und mit weiteren Zinserhöhungen die Inflation einzufangen.
Kommen wir noch zum Immobilienmarkt. Noch vor kurzem galt eine Immobilie mit Meerblick in Florida als absolut erstrebenswert. Aufgrund des Klimawandels hat sich das Blatt aber massiv gewendet. Der Hurrikan „Ian“ hat in Florida eine Verwüstung angerichtet und einen Schaden von bis zu 40 Milliarden Dollar verursacht. Durch die Klimakrise steigt das Risiko von Extremwetterereignissen. Das führt dazu, dass heuer bereits 400.
und hat damit das höchste Niveau seit Februar 2017 erreicht. Im Vergleich dazu gingen Finanzierungen vor eineinhalb Jahren noch durchschnittlich mit knapp über 1 Prozent über den Tisch. Insofern ist es wenig verwunderlich, dass die Kreditnachfrage zur Schaffung und Erhaltung von Wohnraum deutlich zurückgegangen ist und auf den niedrigsten Wert seit mehr als fünf Jahren gefallen ist.
Das Zünglein an der Waage sind die Notenbanken. Die Entscheidungsträger sind im Spannungsfeld zwischen Inflationssorgen, Vertrauen in die Währung und einer stark abnehmenden Wirtschaftsdynamik gefangen. EZB-Präsidentin Lagarde hat im Juli die Zinswende eingeleitet und stellt weitere Zinserhöhungen in Aussicht. Für die nächste EZB-Sitzung am 27. Oktober scheint bereits nur mehr die Frage im Raum zu stehen, wie stark der Zinsschritt diesmal ausfallen wird.
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