Das Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer und dem Duo Veronika Eberle und Steven Isserlis im Konzerthaus.
Wie im Februar hatte sich Iván Fischer auch für sein jüngstes Gastspiel mit seinem Budapest Festival Orchestra im Konzerthaushaus ein reines Brahms-Programm ausgesucht. Ausschließlich Werke von Brahms wird er auch im Gepäck führen, wenn er in der kommenden Saison mit seinem Klangkörper erneut im Großen Konzerthaussaal gastieren wird. Dann mit seinem Landsmann András Schiff als Solisten in Brahms’ d-Moll-Klavierkonzert.
Eine überaus aparte Mischung: hier die gewissermaßen mit Goldglanz aufwartende Violinistin, dort der mit zurückhaltendem Silberklang agierende, nicht minderausdruckreich artikulierende Cellovirtuose. Es wirkte wie die Kommunikation zweier Generationen: einer von jugendlichem Elan erfüllten und einer schon von Erfahrung geprägten, die durchaus aufeinander hören.
Überhaupt ging es der ungarische Maestro an diesem Abend des Orchester international-Zyklus der Wiener Konzerthausgesellschaft überaus impulsiv an. Das zeigte sich schon eingangs bei dem mit geradezu ungebändigtem Elan präsentierten 21. Ungarischen Tanz in der meisterhaften Instrumentierung Antonin Dvoráks. Erst recht beim Finalstück, der Vierten Brahms.
Gewiss, das bescherte packende Momente, der poetische Charme dieser e-Moll-Symphonie kam aber eindeutig zu kurz. Besonders deutlich wurde das im wenig elegant artikulierten volksliedhaften zweiten Satz. Und so kraftvoll, wie es Iván Fischer von seinen Musikern verlangte, muss man nicht durch den dritten Satz stürmen.
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