Der Campingplatz in Lügde, Nordrhein-Westfalen, ist schön gelegen - ein „idealer Ausgangspunkt für Wanderungen“, wie es auf der Homepage heißt. Doch das Idyll täuscht. Der Campingplatz war über viele Jahre Tatort eines Verbrechens, das jede Vorstellungskraft sprengt. Gestandenen Anwälten wurde schlecht, als sie sich durch den Fall wühlten.
Andreas V. und Mario S. sollen sich laut Anklage über viele Jahre hinweg an Kindern vergangen haben. Beide filmten ihre Taten. Beide legten ein Geständnis ab. Das jüngste Opfer war vier Jahre alt. Am Dienstag wurde V. wegen 223 Fällen und S. wegen 48 Fällen von schweren sexuellen Missbrauchs verurteilt. V. muss für dreizehn, S. für zwölf Jahre ins Gefängnis. Beide kommen danach in Sicherheitsverwahrung.
Sie nannten ihn „Addy“, „Onkel Addy“: Der Mann, der dauerhaft in einem Provisorium auf dem Campingplatz hauste, galt als Kinderfreund. Eltern vertrauten ihm ihren Nachwuchs an. Er beschenkte die Kleinen mit Süßigkeiten, machte mit ihnen Ausflüge. Er errichtete ein System von „Belohnung und Bedrohung“, wie das einmal der Anwalt von Nebenklägern in einem Interview sagte: Wer nicht spurte, den könnten böse Geister heimsuchen.
Heuer verschwand dann Beweismaterial, ein Koffer und eine Hülle mit etwa 155 Datenträgern. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul sprach offen von „Polizeiversagen“. Immer wieder kam es zu Pannen oder Ermittlungsfehlern. Nein, der Fall Lügde ist noch lange nicht aufgeklärt.
Österreich Neuesten Nachrichten, Österreich Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Herkunft: kleinezeitung - 🏆 6. / 63 Weiterlesen »
Herkunft: KURIERat - 🏆 4. / 63 Weiterlesen »
Herkunft: DiePressecom - 🏆 5. / 63 Weiterlesen »