Durchaus ernst zu nehmende, verängstigende Drohungen flatterten seit August des Vorjahres bei mehr als 200 Supermärkten ein. Dank heimischer Fahnder ging in Italien jetzt ein Slowene ins Netz, der Unternehmen in halb Europa um Unsummen erpresst hatte.
Der Erpresser forderte in einer Mail vom heimischen Produzenten 30.000 Euro Lösegeld. Das Unternehmen informierte umgehend die Polizei. Und der Verdächtige machte die Rechnung ohne die rot-weiß-roten Fahnder: Trotz verschlüsselter Mail-Adresse gelang es den Ermittlern des Landeskriminalamtes Oberösterreich im Zusammenspiel mit den Kollegen des Bundeskriminalamtes, die digitale Spur bis nach Triest zurückzuverfolgen.
Zu einem wegen Betrügereien amtsbekannten Slowenen. Und so bekam der 47-Jährige nun „Besuch“ von der italienischen Polizei und wurde verhaftet.Für den Leiter des Landeskriminalamtes Oberösterreich, Gottfried Mitterlehner, spricht der Fahndungserfolg auch für eine neu geschaffene Spezialeinheit. „Wir haben seit kurzem eine eigene Cybercrime-Einheit, und die hat sich nun erstmals bewährt“, sagt er im Gespräch mit der „Krone“.
Den Experten ist es in Zusammenarbeit mit der Verhandlungsgruppe der Polizei nämlich gelungen, in den zahlreichen Mails an und von dem Erpresser eine Spur zu finden. „Dabei hat der Täter eigentlich Verschlüsselungssoftware verwendet, aber irgendwann ist ihm dann ein Fehler unterlaufen, den haben unsere Experten ausgenutzt und die Spur gefunden“, so Mitterlehner.
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