Walter Hämmerle Chefredakteur Geschichte ist nur scheinbar eine abgeschlossene Sache. Tatsächlich macht sich jede Generation aufs Neue einen Reim auf die Vergangenheit. Entsprechend wechseln die Perspektiven und Rückschlüsse. Der Historiker Ernst Bruckmüller hat eine neue, 692 Seiten starke und dennoch kompakte Geschichte Österreichs vorgelegt. Die"Wiener Zeitung" traf ihn zum Gespräch.
Zur Person: Ernst Bruckmüller, geboren 1945 in Niederösterreich, ist Univ.Prof für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität. Soeben hat er bei Böhlau sein Buch"Österreichische Geschichte. Von der Urgeschichte bis zur Gegenwart" herausgebracht. Folgt man Friedrich Heer, hat sich Österreichs Identität stets in der Auseinandersetzung mit inneren wie äußeren Feinden entwickelt: Katholiken gegen Protestanten, Christen gegen Osmanen, Deutsche gegen Slawen, Haus Habsburg gegen Preußen und schließlich Christdemokraten gegen Sozialdemokraten. Brauchen wir solche Gegnerschaften mehr als andere?
Die Behauptung einer ökonomischen Rückständigkeit hat allenfalls für Ungarn und die Randgebiete gestimmt, aber nie für die Kerngebiete der Monarchie in Wien, Böhmen oder Niederösterreich. Auch politisch war vor allem die ungarische Reichshälfte die Krux für den Gesamtstaat.
Es verändert sich aber auch die Bevölkerung. 2019 hatten 40 Prozent der Wiener eine ausländische Herkunft. Die Vergangenheit ihrer neuen Heimat wird hier eher nicht auf großes Interesse stoßen. Wie kann Geschichte trotzdem bewahrt und für Gegenwart und Zukunft genutzt werden?
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