Simone Schlindwein Kampala. Zwischen dem ostafrikanischen Uganda und der südlichen Grenze der USA liegen rund 15.000 Kilometer Luftlinie - und dennoch ist es in jüngster Zeit eine beliebte Fluchtroute. Die Zahl der afrikanischen Migranten, die derzeit Mexiko durchqueren auf dem Weg in die USA, habe sich seit Anfang des Jahres verdreifacht, meldeten im Juli mexikanische Behörden.
Auch der 23-jährige Philippos aus Eritrea überlegt nun, diesen Weg zu wählen. Er will aus Sicherheitsgründen seinen richtigen Namen nicht veröffentlichen. Der junge Mann sitzt in einem Gartenrestaurant in Ugandas Hauptstadt Kampala. Im September vergangenen Jahres sei er aus seiner Heimat Eritrea hierher geflohen, erzählt er.
Vor der Grenzöffnung im September 2018 flohen monatlich rund 5000 Eritreer über die geschlossenen Grenzen ihres Landes. Die meisten mussten dafür Schlepper bezahlen oder riskierten, auf der Flucht erschossen zu werden. Der brutale Militär- und Zivildienst, der alle Männer und Frauen direkt nach dem Schulabschluss fast ein halbes Leben lang verpflichtet, galt bisher als Hauptgrund, warum junge Eritreer fliehen.
Auch Philippos wollte dorthin, berichtet er. Doch als er sich in äthiopischen Flüchtlingslagern nach Schleppern umhörte, erfuhr er: Die bisherige Fluchtroute sei dicht. Der Grund: Die EU hat seit dem Jahr 2015 großen Aufwand betrieben, die afrikanischen Regierungen auf den Migrationsrouten gen Europa als Türsteher anzuheuern. Im Rahmen des sogenannten Khartum-Prozesses wurden Transitländer vom Horn von Afrika bis ans Mittelmeer von der EU eingebunden.
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