Die Maske an sich – sie könne eigentlich gar nichts dafür. Sie sei nur ein Ding. Eine von mehreren Möglichkeiten, sich und andere vor dem Virus zu schützen. „Objektiv betrachtet“, fügt die Psychologin und PsychotherapeutinNur: Rein objektive Betrachtungen findet man im echten Leben selten. Gerade die Maskenpflicht wurde und wird gern subjektiv betrachtet.
„Die Maske per se hat keine emotionale Ladung – wir sind es, die etwas aus der Situation machen“, erklärt Summhammer. Nun, da es – an fast allen Orten – „den gesellschaftlichen Status der Freiwilligkeit“ gebe, nun, da man sagen könne: „Ich suche meinen eigenen Weg“, werde retrospektiv sichtbar: „Da war viel emotionale Ladung drinnen.“
Viele würden Corona als Ventil für ihre Unzufriedenheit verwenden, die aber gar nicht von Corona komme. Allerdings: „Wie es mich berührt, sagt mehr über mich aus als über die Sache.“ Psychologin Evelyn Summhammer: „Wenn man einem Menschen Grundrechte wegnimmt, kann er rebellisch werden.“Aber ja, die Maske sei auch „ein Symbol, das sagt: Wir bewegen uns in unsicheren Zeiten.“ Viele Menschen seien durch die Coronamaßnahmen in depressive Verstimmungen verfallen. „Weil die Leichtigkeit in den sozialen Kontakten eingeschränkt war. Es war komplizierter – mit der Maske.
Aber wo bleibt die Individualität, wenn alle „in der Gewohnheit drinnen bleiben“? Summhammer: „Man kann Systeme infrage stellen. Aber Widerstand kann auch eine destruktive Haltung sein. Dann geht es dem Widerständler nicht um die Sache, sondern um den Widerstand an sich.“Der einzigartige Journalismus der Presse.
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