Wer ein Android-Handy hat, kann Telefonate jetzt mit Soundeffekten „bereichern“. Ein paar Geräusche fehlen aber noch in der Auswahl.
Wer sich in den Nullerjahren hin und wieder auf ProSieben verirrt hat, kann sich vielleicht noch an Stefan Raabs sogenanntes „Nippelboard“ erinnern: eine in seinen Schreibtisch eingelassene Konsole mit etlichen Knöpfen, mit denen er in seiner Sendung „TV Total“ diverse Videoschnipsel in seine Mono- und Dialoge einzuflechten pflegte – entstellende Zitate aus dem Trash-Fernsehen, Schmankerln aus Politiker-Auftritten, blöde Satzfetzen, die Raab gar nicht oft genug in unterschiedlichen...
Es ist eigentlich ein kleines Wunder, dass sich in der Blütezeit der Videokonferenzen, die seit der Corona-Pandemie angebrochen ist, kein ähnliches Utensil durchgesetzt hat, damit auch wir alle in unsere Zoom-, Teams- und Skype-Konversationen ein bisserl mehr popkulturelle Referenzen und Albernheit einschleusen können. Wahrscheinlich ist es auch gut so.
Aber sicher nur, weil es noch viel zu wenige Sounds zur Auswahl gibt! Bis alle Handys, auch jene von Apple, auf Audio-Emojis aufspringen werden, ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit. Bis man sich seine eigenen Sounds programmieren kann, wohl auch. Bis dahin würden sich noch ein paar zusätzliche Geräuscheffekte anbieten.
Der technische Fortschritt, die zeitgenössische Kultur und überhaupt der Zustand unserer Gesellschaft im Allgemeinen machen einfach nur sprachlos? Kein Problem, so wie es überhaupt keine peinliche Stille mehr am Telefon geben muss. Irgendwo zirpt immer eine Grille. Tschrip, tschrip, tschrip. Man braucht nur den richtigen Knopf dafür.
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