In Österreich kennt man die Registrierkassenpflicht und damit einhergehend die Flut an Kassazetteln seit Mai 2016. Ab Jänner kommt in Deutschland das neue"Kassengesetz" und damit einhergehend die Bon-Pflicht. Der Handel läuft dagegen Sturm und kritisiert hohe Kosten, unnötigen bürokratischen Aufwand, Belastung für Umwelt und Gesundheit.
Jetzt soll es die Kassensicherungsverordnung richten - oder kurz: das Kassengesetz. Demnach sollen Kassen durch eine technische Sicherheitseinrichtung fälschungssicher werden. Ursprünglich sollten Kassen bis zum Jahresbeginn 2020 die neuen Vorschriften erfüllen, das Finanzministerium räumte nun Zeit bis Ende September ein. Die Bon-Pflicht gilt trotzdem schon von Jänner an.
Doch obwohl die Verordnung von Jänner an in Kraft tritt, können Unternehmer sich noch nicht mit neuen oder umgebauten Kassen ausrüsten. Jürgen Benad, Experte für Kassensysteme beim Hotel- und Gaststättenverband Dehoga, spricht deshalb von einer"großen Misere" für die Branche. Der Ball liege bei den Kassenherstellern. Diese spielen ihn aber zurück zum Finanzministerium.
Neben der technischen Umstellung sorgt aber auch die Bon-Pflicht für Unmut."Wer im Einzelhandel einkauft, der hat selten Interesse an einem Kassenzettel", sagt Benad von der Dehoga. Bei Bäckereien wollen nur weniger als drei Prozent der Kunden einen Beleg, wie der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks schreibt.
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