In Europa geht das böse L-Wort um: Lockdown-Debatte in England, Teile Madrids abgeriegelt, in Marseille alle Lokale zu, in Israel das ganze Land. Auch wenn der Lockdown im Vergleich zum ersten Mal unwahrscheinlicher ist, weil wir Krankheitsverläufe besser lindern können, muss man den Blick auf die Folgen einer zweiten Sperrstunde wagen.
Für die Wirtschaft wäre die Katastrophe weit schlimmer als im Frühjahr. Viele Unternehmen haben gerade noch mit den letzten Reserven die Kurve gekratzt und würden neue Zwangsschließungen nicht überleben. Selbst finanzstarke Firmen könnten ins Trudeln geraten, weil ihre Lieferanten ausfallen und die Produktionsstraßen stillstehen würden. Die Reisewarnungen für unsere Skigebiete kommen ohnehin einem Lockdown gleich.
Dass dieses Szenario auch gesellschaftspolitische Sprengkraft hat, ist klar. Es geht um Verteilungskämpfe , um Einsamkeit, Depression und Zorn. Für die Schüler um deren Ausbildung. Die Regierung und vor allem der Bundeskanzler versuchen nun mit allen Anstrengungen und Druck, dieses Szenario zu verhindern. Eine Gästeliste im Lokal ausfüllen? Mühsam, aber warum nicht? Was Hoteliers seit Jahrzehnten machen, können auch Wirte und deren Gäste schaffen.
Für die Fridays for Future-Bewegung gehen Zigtausende Jugendliche auf die Straße. Sie haben erreicht, dass wir ernsthaft über eine ökologische Wende diskutieren. Weil die Kinder und Jugendlichen nicht wollen, dass ihr Planet zerstört wird.
Und die Politik soll jetzt den Wahlkampf beenden und tun, was notwendig ist. Vorverlegung der Sperrstunde noch vor dem Wahltermin. Massenweise günstige Tests ohne lange Wartezeiten. Klare Richtlinien für den Umgang mit Corona in den Schulen. Noch mehr für die Aufklärung tun, aber harte Strafen für Verweigerer erlassen. Denn sonst wird aus dem „Licht am Ende des Tunnels“, das der Kanzler gesehen hat, ein Zug, der uns zu rasch entgegenkommt.
„Vorverlegung der Sperrstunde...“ „harte Strafen für Verweigerer erlassen...“ Sensationell! Und das sind die Meinungsmacher dieses Landes. 🤦🏼♂️ Ach ja: 0,5 Mio Sondermedienförderung für den Kurier. Na da schreibt man schon mal für den Kanzler!
es ist doch kein entweder FFF ODER CORONA Massnahmen unterstützen, es kann nur beides sein, wenn man die Zukunft im Blick hat.
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