Das wurde aus dem WM-Schönling der Isländer

Der Moment, in welchem sein neues Leben ihm zu Kopf stieg, kam f�r Rurik Gislason mit einer Rechnung. Als der Isl�nder sah, f�r wie viel Geld er seine Trikots mit der R�ckennummer Neun an Fans verschenkt hatte, wurde ihm klar:"Ich muss einen Schritt zur�ck gehen, um mich selbst zu sch�tzen." Die Rechnung erhielt er wenige Wochen nach der Fu�ball-WM in Russland, nach der sich innerhalb k�rzester Zeit fast alles f�r ihn ver�ndert hatte."Es war ein bisschen verr�ckt", sagt er.

Knapp ein Jahr sp�ter erkennt man beim Training des SV Sandhausen nicht, dass der 31-J�hrige ein Star in den sozialen Medien ist. Es ist Ende Juni und eine der ersten Einheiten in der Vorbereitung auf die neue Saison, die Sonne brennt vom Himmel auf den Rasenplatz am Waldrand, im Schatten der kleinen Trib�ne haben es sich ein paar Rentner gem�tlich gemacht. Fu�ballerisch f�llt Gislason im Kreis seiner Mannschaftskollegen nicht sonderlich auf.

Fast eine Million Menschen folgen ihm in dem sozialen Netzwerk, das sind mehr als hundertmal so viele wie bei Linksverteidiger Leart Paqarada. Vor einem Jahr hatte es angefangen, als der isl�ndische Nationalspieler bei der WM im Vorrundenspiel gegen Argentinien eingewechselt worden war.

Lediglich sieben Tage sp�ter war die Zahl seiner Follower von knapp 40.000 auf �ber eine Million gestiegen."Was in dieser Woche passiert ist, war �berw�ltigend. Es hat Zeit gebraucht, bis ich es verstanden habe", sagt Gislason heute. Im Anschluss passierte noch viel mehr: Er wurde oft als Model angefragt, sein Gesicht wurde auf den Titelseiten von Glamourmagazinen abgedruckt und selbst aus Argentinien, Russland und der Schweiz kamen Gislason-Fans ins kleine Sandhausen.

Es sei schwer gewesen, sich kurz nach der WM wieder auf die t�gliche Arbeit in Sandhausen zu konzentrieren, sagt er. Sein damaliger Trainer Kenan Kocak, der ihn sowohl vor als auch nach der WM erlebte, sagt:"Er hat damals nat�rlich das erste Mal sowas durchgemacht. Es ist f�r einen Menschen nicht leicht, damit umzugehen." Er habe auch auf die Stimmung in der Mannschaft aufpassen m�ssen, weil Gislason"pl�tzlich als Star zur�ckgekommen" war.

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