Zwei Dinge kommen zusammen, so Scharitzer im Gespräch mit der APA. Einerseits hat etwa ein Drittel der Österreicher jetzt wirklich weniger Geld zur Verfügung als vor der Krise. Dazu kommt, dass viele die Lust verloren haben, ihr Geld auszugeben."Es hat sich halt der Konsum sehr stark in die eigenen vier Wände verlegt", resümiert Scharitzer aus der Umfrage, bei der in den ersten beiden Oktobertagen 1.000 Erwachsene in Österreich befragt wurden.
Daheim kochen, Online bestellen und im Internet surfen ersetzt das Ausgehen, Reisen und Kultur genießen."Alles was der stationären Wirtschaft helfen würde, bleibt offen", so Scharitzer. Das hänge noch nicht einmal an den von der Regierung verfügten Einschränkungen oder der Verringerung der Zuseherzahlen bei Veranstaltungen.."Die große Gefahr für die Wirtschaft ist, es fehlt den Leuten das Geld und der Spaß".
Und das Home-Office führe zu weniger Mobilität, weniger Einkaufen und weniger Konsum, etwa in der Gastronomie in Büronähe. Das wiederum treffe Verkehr, Handel, Gastronomie und Catering hart."Ich kann darin nicht wirklich einen wirtschaftlichen Vorteil im Sinne der nachgelagerten Branchen sehen", gibt Scharitzer zu bedenken.Er bezweifelt auch die Selbsteinschätzung, die die Befragten in Bezug auf ihre Arbeitsproduktivität abgegeben haben.
Das sei wohl psychologischer Selbstschutz, meint Scharitzer, Assistenzprofessor am Institut für Marketing-Management der Wirtschaftsuniversität Wien. Denn auch jetzt noch informieren sich zwei Drittel der Bevölkerung zumindest ein Mal täglich über die Coronapandemie . Aber nur mehr ein Viertel erlebt dabei auch für sich persönlich emotional positive Informationen. Im April fand noch die Hälfte der Menschen für sich auch Positives in den Medien.
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