Vor dem Panamakanal müssen im Moment viele Frachter warten. Die Behörden haben die Zahl der Durchfahrten begrenzt – weil sie Wasser sparen müssen. Jetzt denken Reeder über Alternativrouten nach.
Stau vor dem Panama-Kanal. Große Frachtschiffe warten hier darauf, die Wasserstraße zu durchqueren – und zwar deutlich länger als normalerweise.
Der Grund: In der Region herrscht Dürre. Und bei jeder Durchfahrt werden 200 Millionen Liter Wasser verbraucht, weil dieses im Kanal nachgepumpt werden muss, um die Schleusen zu bedienen. Deshalb haben die Behörden Beschränkungen eingeführt, um Wasser zu sparen: Aktuell dürfen nur 32 Schiffe pro Tag durch den Kanal – im Durchschnitt sind es zu dieser Jahreszeit normalerweise 35 bis 36. Das erhöht die Wartezeit. Auch der Tiefgang ist reduziert, weshalb Schiffe den Kanal mit weniger Ladung als üblich befahren dürfen.
Am Dienstagmorgen warteten rund 125 Schiffe auf Durchlass, zwischenzeitlich waren es sogar etwa 200. Einige Unternehmen prüfen nun offenbar bereits alternative Routen statt der Abkürzung durch den künstlichen Wasserweg. Die Einschränkungen wurden zuletzt bis zum 2. September verlängert – und haben Folgen für den Handel weltweit: Etwa fünf bis sechs Prozent des weltweiten Seefrachtverkehrs laufen über den Panamakanal. Und so hoffen große Teil der Welt nun auf Regen in Mittelamerika.
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